10. So lebt man heute – Naturmensch und Maschinenmensch – Kleines Rädchen im Riesengetriebe, aber selbst am ganz großen Rad drehend – mit verheerenden Wirkung

10. So lebt man heute – Naturmensch und Maschinenmensch – Kleines Rädchen im Riesengetriebe, aber selbst am ganz großen Rad drehend – mit verheerenden Wirkungen – Was hat jeder selbst 'im Griff'? bearbeiten löschen

10. So lebt man heute – Naturmensch und Maschinenmensch – Kleines Rädchen im Riesengetriebe, aber selbst am ganz großen Rad drehend – mit verheerenden Wirkungen – Was hat jeder selbst 'im Griff'?
Dieser Artikel soll unter anderem die natürlichen Wurzeln des Menschen angehen, die er aus seiner Evolution mitbringt – dazu im Gegensatz die geistigen Konstrukte, die zu den Großstrukturen geführt haben, die wir heute als Konzerne, unser weltweit vernetztes Finanzwesen und nicht zuletzt große Staatsgebilde kennen. Hinzu kommt die allgegenwärtige Maschinisierung unseres Lebensalltags – wobei diese Geräte über enorme Leistungsfähigkeiten verfügen einerseits, wobei deren Erneuerungsrate sich erstaunlich gegenüber vergangenen Jahren beschleunigt hat.

Was geht da ab? Die Fragen stammen von einem noch immer weltoffenen 62-jährigen pensionierten Hauptschullehrer, der auch über die Zeit verfügt, sich solchen Themen zu widmen und sich in sie einzufühlen. Dabei wage ich den Versuch, in Fortsetzung meiner Beiträge 7, 8 und 9 Ideen für einfache eigene Veränderungen anzuregen.

Du wirst dich vielleicht wundern, einen so allgemein klingenden Artikel unter 'Ernährung und Gesundheit' veröffentlicht zu sehen. Doch ich wählte diesen Ort anstatt von 'Geld und Wirtschat', weil beides sehr eng mit der eigenen Gesundheit und der unserer gesamten Lebensumgebung zu tun hat.

Ebenso mag dich wundern, dass ich behaupte, dass jeder von uns - und halte er sich für noch so unbedeutend bzw. schwach - höchst effektiv am ganz großen Getriebe mit dreht und schraubt. Das ist tröstlich, soweit es die eigene reale Macht betrifft; schon schmerzhafter wird aber die Anerkennung der eigenen Mitverantwortung, was die regionalen und weltweiten Auswüchse angeht, die wir mit bewirken und teilweise sogar noch befeuern.

Mach dich auf eine unbequeme, aber spannende Reise gefasst!


19. 1. 2014

Jedem ist aus den Medien bekannt, wie verantwortungslose Banker und Spekulanten in den vergangenen Jahren Geldhäuser und ganze Staatswesen in größte Bedrängnis gebracht haben – in einen gewaltigen Stresszustand versetzt, aus dem sich diese bis heute nicht befreien konnten und können. Darüber wird immer wieder berichtet – meist mit der unterschwelligen Botschaft versehen, man arbeite daran und im Grunde sei alles 'im Griff'. Wir bräuchten uns also keine besonderen Sorgen zu machen – die Fachleute bzw. Spezialisten würden es schon 'richten'.

[image]

Weniger berichtet wird über die Verantwortungslosigkeit auf ganz unterer Ebene – also bei jedermann und- frau, wo Gier und Schrankenlosigkeit solche beklagenswerten monströsen Großstrukturen mit unterhalten und befeuern. Diesen Bereich will ich hier dagegen einschließen. Er ist nach meiner Einschätzung ebenso wichtig und für jeden, der echte Lebensqualität im Sinn hat, entscheidender zunächst als die übergeordneten Lebensstrukturen.
Diese spiegeln uns wohl zwar hervorragend, wie es um die allgemeine Geistesverfassung bei uns selbst, in unseren Bezügen, in unserem Streben und Wirtschaften bestellt ist, aber sie sind eben auch unserem unmittelbaren Zugriff und Machbereich entzogen.
Warum sich also damit nicht einmal befassen, wie Mann/Frau heute so lebt, ob das wirklich so bedeutungslos ist?

„Willst du den Splitter aus dem Auge deines Nächsten entfernen, dann vergiss nicht , zuvor den Balken aus deinem eigenen zu entfernen.“ So heißt es, frei aus dem Gedächtnis abgerufen, im Neuen Testament der Christen. Ohne Rückgriff auf Religionsweisheit heißt das übersetzt: „Bemängelst du Fehlerhaftes im Wirken deiner Mitmenschen, dann packe zuvor das Diabolische, Dämonische, die ganz großen Dummheiten in deinem Leben an!“
Wenn es um dich und mich geht, dann drehen wir schnell das Fernglas um. Unsere Fehler erscheinen uns dann klein und fern. Uns gegenüber entschuldigen wir unsere Mängel. Wir spielen sie herunter: „So schlimm ist das alles nicht.“
- „Ich konnte ja nicht anders, weil …“
- „Bei mir ist das etwas ganz anderes.“
- „Ich bin nun mal so.“
Mit uns gehen wir gnädig um und entschuldigen unser Verhalten. Über die anderen urteilen wir strenger. Wir sagen das nicht öffentlich, aber denken es und tauschen uns im vertrauten Kreis darüber aus : „Wenn nur alle sich so verhalten würden, wie ich mich verhalte, dann ginge es uns besser, dann käme unsere Welt weiter, dann wäre sie friedvoller und ohne diesen Klimawandel.“ Und schon haben wir das Fernglas wieder umgedreht und urteilen über die Splitter in den Augen der anderen.
Das erinnert mächtig an Goethes 'Zauberlehrling' (siehe mein Artikel 8) - wo mit einem faulen Zaubertrick alles durcheinander gerät, bis es bedrohlich und schließlich katastrophal wird:
Man kann uns in einem freien Land wie diesem ja alles sagen - Hauptsache man hat über uns nichts zu 'sagen' - und schon können wir scheinbar alles tun und lassen, wonach es uns beliebt! So lebt man hier und heute!

[image]

„So etwas gibt es bei mir nicht wirklich“, magst du spontan antworten. „Welche Verantwortung trifft mich für die monströsen Großstrukturen in dieser Welt, die ich gar nicht selbst organisiere?“
„Nun“, frage ich zurück,
- „wer ist denn Auftraggeber für die Konten, die dich nichts kosten dürfen, obwohl deren Führung eine Leistung darstellt, die anderen Kosten verursacht, die erst einmal jemand (anderes???) aufbringen muss, obwohl du den ersten Nutzen davon hast? (Die Folge: Gerade die Volksbanken und Sparkassen, die durch weitgehenden Verzicht auf wilde Börsenspekulationen wesentlich solider wirtschafteten als die bekannten Großbanken, geraten durch den massenhaften Kleinkundenschwund in Richtung auf die Big Player mit ihren Gratis-Onlinekonten nun selbst in Existenznöte, weil sie personalintensive Filialen mit Möglichkeit zum Kundenkontakt unterhalten.)
- Wer ist denn Auftraggeber für Zinserwartungen deiner Spargroschen, die möglichst hoch zu sein haben – obwohl das doch gleichzeitig auch höhere Zinsen für Kreditgelder bedeutet, die dann Menschen oder Betriebe belasten, die damit Investitionen zur Gestaltung ihres Lebens bzw. ihrer Arbeitswelt tätigen? (Die Folge: Anbieter, die hohe, unkalkulierbare Risiken eingehen, erhalten auf diese Weise Kundenzulauf und Wettbewerbsvorteile, Dreistigkeit wird hier vom Kunden auch noch belohnt.)
- Wer schafft auf diese Weise Arbeits- und Leistungsdruck? Sind das wirklich die 'Großen da oben' mit ihren unverschämten Boni-Zahlungen alleine?
- Wer erwartet denn morgens, mittags und abends Fleisch, Wurst, Käse, Milch, Butter, Sahne, Joghurt und Eier und das zudem noch zu Preisen, wie sie nur durch Großbetriebe mit undurchsichtigen Verflechtungen wie z. B. Subventionierung aus deutschen oder europäischen Steuergeldern möglich sind? Etwa nur die anderen?
- Wer verlangt bzw. kauft denn diese Dinge täglich aufs Neue, obwohl immer wieder groß medial darüber berichtet wird, unter welch skandalösen Bedingungen Tiere und Pflanzen aus der Erde 'gepresst' werden – mit Belastung von Grund- und Trinkwasser durch 'Pflanzenschutzmittel', Kunstdünger sowie unendliche Gülle- und Mistmengen, die auf den Feldern entsorgt werden, weil sie ja irgendwo hin müssen?
Mit Rückständen aus Overkill-Pflanzengiften, die vor der Ernte von Landwirten (in Deutschland und keineswegs nur in Ländern mit laxen Vorschriften und Kontrollen!) planmäßig großflächig ausgesprüht werden – mit der Folge, dass diese, das Erbgut schädigenden Substanzen schon in jedem menschlichen Körper deutlich nachweisbar sind?
- Wer erwartet denn Flüge, Städte- und Fernreisen zu Spottpreisen, die man sich dann mal eben ganz spontan 'reinzieht', weil es gerade so passt?
- Wer trägt denn durch seine ständigen Käufe von immer wieder Neuem, Shoppingtouren, Ausflüge und Reisen zur Lärmbelastung, zu unglaublichen Müllbergen und anderen Umweltschäden kräftig bei?
- Wer drückt denn Preise per Internet-Recherche bis zum Geht-Nicht-Mehr und unterhöhlt damit die wirtschaftliche Basis der Betriebe in der eigenen Nähe?
- Wer kauft denn immer größere, PS-stärkeren Autos, obwohl doch leichtere wie auch sparsamere weitaus vernünftiger wären? (Man bekommt sie bis heute ja praktisch nicht einmal zum Kauf angeboten – so gering ist die Nachfrage danach!)
- Wer arbeitet denn mehr und mehr, um auch ja nichts zu verpassen und um äußerlich mit den anderen mithalten zu können?
- Wer will denn genießen und 'vom Leben etwas haben', was einfach übersetzt nicht mehr bedeutet, als möglichst viel mit möglich wenig eigenem Einsatz 'herauszuholen'?
Wer füllt denn seinen Tag mit unzähligen Aktionen, so dass kaum Zeit fürs Nachdenken und für echte Entspannung da ist, die dann als Betäubung das Glas Wein oder Bier am Abend bewirken sollen?
- Wer lässt sich dann von anderen unterhalten mit reißerischen Krimis/Actionfilmen, blöd-witzigen Comedy-Shows, musikalisch perfekt inszenierten Großauftritten und eitel gestalteten Talkshows, wo andere gestalten und das Sagen/Spielen haben – während man sich nur noch zurücklehnt und (trotz üppiger Tagesmahlzeiten) etwas Leckeres zu sich nimmt, um am nächsten Tag über das eigene Körpergewicht zu klagen?
Sind dass alles die paar 'dicken Fische', die irgendwo am ganz großen Rad drehen dürfen, indem sie das alles zu organisieren und zu 'managen' haben, wie das auf Neudeutsch heißt?

Meine Aufzählung hat spontan nur ein paar Punkte herausgefischt. Die Liste ließe sich ganz erheblich verlängern. Aber bereits hier wird längst deutlich, dass wir so genannten einfachen Menschen oder 'kleinen Leute' es selbst sind, die da den 'dicken Balken' im Auge tragen. Die von uns hoch bezahlten Organisatoren bestärken uns in Wort und Tat darin, dass wir uns mit alledem auf einem 'guten' und funktionierenden Weg befinden.
Wir glauben ihnen das auch noch, weil es unseren kurzsichtigen Komfortinteressen entgegenkommt - obwohl wir deren Handlungsweise oft tief im Inneren verabscheuen und missbilligen, wenn denn mal wieder ein Skandal öffentlich gemacht wurde, wobei eine üble Handlungsweise wie auch Moral offensichtlich wird - aber eben weit weg von mir und dir selbst.
Doch das eigene Handeln folgt oft genau nach deren Verhaltensmuster – es ist gar der eigentliche Auftrag von uns an sie und dann erst dieser Menschen an uns. Wir lassen sie so leben und sie lassen uns auf diese Weise leben. Eine Hand wäscht die andere.

So lebt man heute!
Stelle ich folglich fest, dass ich an diesen Strukturen Mitverantwortung trage – mit echter Teilhabe und nicht nur als hilflos ausgeliefertes Wesen in einer übermächtigen Welt um mich herum – dann stellt sich alles in etwas anderer Weise dar, als es derzeit in unseren großen Medien geschieht.

Einerseits sehnen wir uns nach Gesundheit und nach einer unsere Seele anregenden Umwelt. Andererseits treffen wir tagtäglich aufs Neue serienweise Entscheidungen, die genau diesem natürlichen Bedürfnis (frustrierend perfekt!) entgegen arbeiten. Wie kann das sein?
Wo liegen unsere Prioritäten und wie können sie so beschaffen sein, dass sie die Erfüllung unserer ureigenen Bedürfnisse untergraben?

Als frühe Menschen zogen wir in kleinen Gruppen stundenlang durch die Gegend, auf der Suche nach Verwertbarem für Nahrung, Kleidung und Werkzeuge. Das Angebot war eher karg; es bedurfte eines wachen Auges, guter Ortskenntnisse und einer guten körperlichen Verfassung, um daran teilhaben zu können. Schutz vor den Gefahren von Witterung und Tieren boten bewegliche Behausungen. Die Geschicktesten, Erfahrensten und Stärksten bestimmten im Zweifelsfalle über die überschaubaren Lebensgemeinschaften.

Wie sieht das heute aus? Auch heute verbringen wir viel Zeit mit Unterwegs-Sein. Da wir dies meist mit Maschinen tun, die eine wesentlich raschere Fortbewegung ermöglichen, sind die dabei zurück gelegten Strecken um einiges länger. Unsere Rastlosigkeit hat im Automobil, das uns eine Art kleines 'Raumschiff' bietet, ein uns faszinierendes Spiegelbild der alten Lebensweise gefunden. Doch die Nachteile sind jedem von uns auch leidig gut bekannt.
Das uns heute umgebende Angebot an Verwertbarem in unserer Umgebung ist allerdings äußerst reichhaltig im Vergleich zu vergangenen Zeiten. Es ist so gewaltig, dass eine sinnvolle Auswahl den Einzelnen geradezu vor eine Herkulesaufgabe stellt. Will heißen, an dieser Aufgabe scheitern wir in der Regel täglich mehrmals – stets aufs Neue. Die ungeheuren Müllberge, die wir durch ständigen Austausch unserer Einrichtungsgegenstände wie auch durch gigantische Verpackungsmüllmengen schaffen, zeugen lebhaft davon.
Eine gute körperliche Verfassung scheint heute nicht mehr so wichtig, denn für jedes nur erdenkliche gesundheitliche Problem gibt es Fachleute oder Spezialisten. Ein riesiger Gesundheitsapparat, der uns einen großen Teil des eigenen Einkommens kostet, ist damit beschäftigt, diese Probleme zu behandeln – insgesamt mit ziemlich mäßigem Erfolg. Krankheit scheint fast gewollt, denn nur Behandlung von Krankheiten bringt Geld und nicht etwa gelingende Vorbeugung. Für diesen Bereich ist ein hoher Krankenstand ein Segen; du darfst mir glauben, dass sich bei solcher Interessenlage medizinisch-therapeutische Entscheidungen automatisch (oft auch unbewusst) danach ausrichten, was ordentlich etwas einbringt. Das soll nicht heißen, Mediziner seien Gauner; doch unser Gesundheitssystem und seine Organisation legt es ihnen nahe, sich am wirtschaftlich Machbaren zu orientieren.

Ohne sehr viele Menschen geht das alles nicht; wir leben heute als vorherrschende Massenerscheinung auf diesem Planeten. Es wird massenhaft hergestellt (wir jagen und sammeln nicht mehr) und dann unterwegs einfach 'eingesammelt': Man braucht an den vielen Angebotsorten nur noch zuzugreifen und dafür mit einem universellen Tauschmittel zu 'bezahlen'. Wir sind massenhaft unterwegs; wir schaffen massenhaft irgendetwas, was für die Mitmenschen nützlich sein soll.
Für die Ordnung von riesigen Gemeinwesen haben wir sogenannte staatliche Organe geschaffen. Die organisieren und überwachen viele Bereiche des Zusammenlebens. Das Wirtschaften hat man teilweise diesem Bereich ausgelagert; derzeit gilt als Mehrheitsmeinung, dass das persönliche Vorteilstreben beim Wirtschaften die beste Methode ist, damit jeder im Leben das bekommt, was ihm als notwendig erscheint.
In Verbindung des individuellen Vorteilstrebens mit dem universellen Tauschmittel ist eine Überstruktur entstanden, die durchaus religiös überhöhte Züge trägt. Eine Mehrzahl von Menschen in den Industrienationen ist so stark darauf ausgerichtet, dass sehr viele Dinge, die früher nichts mit Geld zu tun hatten, jetzt auch professionalisiert und damit am Geld ausgerichtet sind.
Ein Phänomen in Verbindung mit Geld beschäftigt seit Jahrtausenden die Menschen: Es ist das Schuldensystem und mit ihm die Zinserwartung. Von ihr geht ein permanenter Druck auf alle aus, die Schuldlasten zu tragen haben, während sich die Zinseinnahme für die Geldgeber als Zusatznutzen auswirkt, der ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten ausweitet. Die sich seitdem immer wieder aufs Neue bildende Schere zwischen arm und reich geht vor allem auf den Zins- und Zinseszinsmechanismus zurück, der als Automatismus (das ist etwas Maschinenartiges) unserem Geldsystem innewohnt, in dem wir uns eingerichtet haben.

Das Vordringen von Professionalisierung und Geld in immer mehr Lebensbereiche dehnt dessen Bedeutung immer mehr aus und bläht es auf diese Weise immer mehr auf. So gilt heute allgemein die Volksmeinung: 'Geld regiert die Welt'.
Im Klartext bedeutet das eine Umkehr der ursprünglichen Bedeutung eines Tauschmittels: Ein Tauschmittel dient eigentlich dem Zweck, Handel zu erleichtern. Es soll den Bedürfnissen von Menschen dienstbar sein. Das erscheint jedoch denjenigen, die oben genannte Volksweisheit aussprechen, umgekehrt zu sein. Der Mensch ist vom Geld besessen; das Geld besitzt ihn anstatt umgekehrt. Der Mensch dient dem Geld und dem Profit aus Kapitaleinsatz. Das ist heute unsere Situation – auf ein solch hohes Podest haben wir mehrheitlich das Geld gehievt.
Dabei übersahen und übersehen wir gerne, dass man vieles Wesentliche gar nicht wirklich für Geld erwerben kann. Nicht zu Unrecht sagt eine andere Volksweisheit: „Alles Wesentliche wird einem im Leben geschenkt.“ (Dieser Weisheit bedient sich in der Werbung sogar die Kreditkartenwirtschaft, die auf diese Weise die angeblich immer noch vorherrschend dienende Funktion des Geldes in Fernsehwerbespots behauptet: Neben Bildern von Liebe, Freundschaft und Familien folgt zum Schluss als Pointe: „...für alles andere gibt es Mastercard.“)
Wir haben dem Geld mehr Bedeutung verliehen, als es ihm eigentlich zusteht, wenn es eine dienende Funktion ausüben soll. Das macht erst die Auswüchse möglich, die unter anderem Börsenzockerei in gewaltigem Ausmaß mit sich bringt – die Erwartung, nur aus Geld noch mehr Geld zu machen – ohne wirklichen eigenen Einsatz. Doch hinter allen Börsengeschäften stehen reale Menschen, Grundstücke, Maschinenparks, Existenzen, Rohstoffe – auch Grundnahrungs-mittel!

Wenn wir selbst so dümmlich verspielt mit all diesen Dingen umgehen bzw. umgehen lassen, dann ist es keine echte Überraschung mehr (falls man die Augen offen hält), wenn sich Spekulationsblasen bilden, die zu riesigen Zusammenbrüchen führen können. Scheint ja alles nur Spielerei zu sein und kinderleicht!
Die Eurokrise ist auch so ein spezielles Ding: Da wurden wider besseres Wissen gewaltige Geldströme zu lockend guten Konditionen in wirtschaftlich schwächere Länder gepumpt – für teilweise aberwitzige Investitionen und mit dem gesicherten Wissen, dass die Kreditnehmer diese Gelder niemals zurückzahlen können.
Doch man wusste ja um die Euro-Gemeinschaft und setzte darauf, dass diese schon für die 'schwarzen Schafe' gerade stehen würde – schlichtweg aus Steuermitteln anderer Staaten oder noch viel dreister, indem man bei erhöhtem staatlichen Finanzbedarf noch weitere Steuern in wirtschaftlich gesünderen Ländern erfindet, die dann in den Schuldendienst der Schuldenländer umgeleitet werden – frei nach dem System der automatischen Sippenhaft. Der menschlichen Gier sind von Natur aus keine Grenzen gesetzt. Dies und vor allem dies lehrt uns die Betrachtung des heute global eingerichteten Kapitalismus, an dem alle – von ganz unten bis ganz oben – mehr oder weniger aktiv mitwerkeln.

[image]

Doch hüte dich zu glauben, bei dir sei mehr oder weniger alles in Ordnung; das seien in erster Linie nur andere Dumme, abgehobene Manager bzw. Politiker oder verselbstständigte Kräfte oder Strukturen! Die sich dir zeigende Außenwelt ist immer auch Spiegel deiner eigenen inneren Zustände und damit von dir selbst. Was sich hier äußerlich darstellt, das ist auch in dir selbst angelegt und vorhanden.
Freilich liegt es an dir selbst, dich dem zu stellen oder auch nicht. Selbstbescheidung ist in einem Schuldsystem mit Zins und Zinseszins nicht vorgesehen – da geht es zuerst einmal um mehr und um immer noch mehr.
Bescheidenheit hat in unserem Alltag des Westens eher den Touch von liebenswerter Dummheit – nicht jedoch von einem Wissen um das, worauf 'es ankommt'. Selbstbescheidung ist im kapitalistischen System nicht vorgesehen, allenfalls als Verzicht von Lohnarbeitern bei Gehaltserwartungen von Seiten der Arbeitgeber.

[image]

Damit gelange ich erstmals an einen Punkt, der in diesem Wirtschaftsfeld eine geistige Neujustierung ermöglicht:
Bisher gilt als Richtschnur das Machbare, das Denkbare, das Wünschbare – eigentlich geht grundsätzlich praktisch alles. Daraus würde dann das Notwendige, die Verpflichtung auf Gegenseitigkeit und damit die freiwillige Selbstbegrenzung werden.

1. Nicht alles, was machbar ist, dient auch echten Bedürfnissen. Das Streben nach immer mehr, ständig Neuem, Abwechslung und sozialen Statussymbolen – dies alles ist machbar und in erster Linie materiell begründet. Doch um welchen Preis für mich, für andere und für die gesamte Mitwelt? Danach fragt das Machbarkeitsdenken nicht unbedingt ernsthaft, denn sein Ziel ist in erster Linie die ständige Ausweitung aller Möglichkeiten. Demnach ist reich, wer besonders viele Möglichkeiten in diesem Bereich hat und arm, wer materiell nicht einmal mit dem Durchschnitt mithalten kann.
Stelle ich diesem Streben das nach Bedürfnisbefriedigung entgegen – das Notwendigkeiten anerkennt und bedienen will: Dabei geht es zuvorderst um das, was als Mangel erfahren wird, wenn es nicht behoben wird. Im Zentrum dieses Denkens steht nicht das Geschäft und mit ihm das Streben nach Geldgewinn, sondern menschlicher Mangel oder einfach Not in all ihren möglichen Abstufungen. Bei üblichen Geschäften ist der Mitmensch vorrangig Mittel zum Zweck der Gewinnerzielung des Gewerbetreibenden; so ist nun einmal die übliche Organisation.
Bei der Bedürfnisbefriedigung als übergeordnetem Ziel steht die angestrebte Zufriedenheit des Bedürftigen im Vordergrund. Damit sei nicht etwa behauptet, nun müssten die Wirtschaftenden dem Bedürftigen nun alles Erwartete einfach besorgen; auch hier steht der Bedürftige in der Pflicht zur Gegenleistung. Welcher Art der (Aus-) Tausch ist, ist damit aber ebenso wenig festgelegt noch die Bedingungen, unter denen er stattfindet.

2. Damit komme ich zum zweiten Punkt: vom 'Denkbaren' hin zur gegenseitigen Verpflichtung. Denkbar im Sinne von Geschäftemachern ist vor allem das, was sich für sie gut vermarkten und damit zu Geld machen lässt – möglichst schnell. Die Aufgabe für sie besteht darin, den möglichen Käufern ihrer Angebote vorzumachen, wie schön, praktisch, fortschrittlich ihr beworbenes Produkt ist und wie diejenigen, die über es verfügen, angenehmer leben und auch von anderen eher besser angesehen werden. „Blöd, wer da nicht zugreift...!“ Die Aufgabe ist perfide und wird immer wieder mit mehr oder weniger Bravour gemeistert, denn sonst rollt der Rubel ja nicht ordentlich. Im Grunde erhört der heutige Kunde das aufdringliche Flehen der Anbieter, das als kleine Heilsbotschaft verpackt den Menschen den Mund wässrig macht und seine eher niederen Antriebe anspricht: Genuss, Besitzstreben, Sozialprestige/Geltungsstreben, (meist eingebildete oder illusionäre) sexuelle Anziehungskraft, Neid und derlei mehr.
Steht nicht mehr das gelingende Geschäft an erster Stelle, wodurch der Geldgewinn vorrangig bleibt, dann wird Raum frei für etwas, was im menschlichen Miteinander als sozialen Wesen im Grunde immer bedeutsam sein müsste – zumindest aus Sicht des ureigenen Interesses: Wir sind aufeinander gleichermaßen angewiesen; insofern ist es liebe Pflicht eines jeden, die daraus entstehenden (oft immateriellen) Salden gegenseitig gerne auszugleichen. Die Fülle des Lebens für beide Seiten ist leichter im Blick, da die Sorge, ein vorgegebenes Geldsoll nicht zu erfüllen, was den eigenen Blick auf den zu bewältigenden Wirtschaftsdruck verengt, nicht mehr so vorrangig ist.

Ich muss dich an dieser Stelle leider insofern noch enttäuschen, als ich dir das hier noch nicht im Detail für unsere Alltagspraxis vorstellen kann – wie das in einem postkapitalistischen Land in unseren Breiten aussehen würde. Sicher wäre ich mir allgemein in der Rückdrängung von Automobil und Massenverkehr, in der Abwendung von Massentierhaltung und Billiglandwirtschaft wie auch jeder anderen Form von Dumping in Löhnen, unsicheren Arbeitsverhältnissen und krassen Missverhältnissen im materiellen Besitz, was keine Gleichheit bedeuten muss. Eine Rückführung von Produktionskapazitäten wäre unvermeidbar, wobei das frühe Wegwerfen zugunsten der Langlebigkeit und der Weitergabe aufgegeben würde. Der aufgeblähte 'Gesundheitsapparat' wurde auf einen kleinen Bruchteil zurückgefahren – wobei der Vorsorge durch Aufklärung jenseits von Wirtschaftsinteressen ein weitaus größeres Augenmerk geschenkt würde. Gesundheit würde ganzheitlich betrachtet und angestrebt werden. So zum Beispiel sieht gegenseitige Verpflichtung aus.

[image]

3. Bleibt noch die Selbstbegrenzung an Stelle des Wunschdenkens:
Beim Wünschen stehe ich selbst an erster Stelle („unter'm Strich zähl' ich!“) und da gibt es in der Tat nichts, was nicht noch hinzukommen könnte. Da muss ich nicht links und rechts schauen.
Mache ich das aber, dann stelle ich mich der Realität, dass alle Wünsche anderer an mich so etwas wie einen Erfüllungsdruck erzeugen. Umgekehrt gilt das dann selbstverständlich auch. Die Zügellosigkeit im gelebten Wünschen macht daraus ein Verlangen – wie sich das in sozialem Alltagsdruck auswirkt, kennt jeder aus dem eigenen Lebensalltag zu Genüge.
Was gewinne ich denn durch die Selbstbeschränkung? Vor allem das Recht darauf, ganz einfach 'Nein' oder auch 'nein danke' sagen zu dürfen. Indem ich meine Ansprüche zurückschraube, gebe ich den anderen das gleiche Recht darauf zurück, das ihnen unsere heutige Realität zu einem großen Teil entzieht. Wir leben in einer O.K.-Gesellschaft – 'Nein' ist 'Pfui' und gehört sich nicht.
Selbstbeschränkung ist nicht nur die Begrenzung des eigenen Verlangens zugunsten von gegenseitiger Freisetzung, sondern auch der eigene Einsatz nach eigenem Vermögen zugunsten anderer, was die eigenen Verlangens-Möglichkeiten schon per se mindert. Und noch etwas folgt daraus ebenso automatisch: die volle Rehabilitation des gesunden, gezügelten Eigennutzstrebens – nicht das Bedienen von Gewinnstreben eines Lohn-Arbeitgebers.

Solche Ideen kann jeder mehr oder weniger erst einmal selbst und dann auch im Miteinander entwickeln bzw. erproben. Das ist nichts Umstürzlerisches und Ketzerisches, was etwa diesem vorherrschenden System feindschaftlich an den Kragen will.
Wer es näher betrachtet, der erkennt, dass es sich schon fast zu Tode gesiegt hat. Seine Tage sind bereits von dort her gezählt; es taumelt schon sichtbar, wenn man seinen aktuellen Gang beobachtet.


Zum Abschluss will ich hier den Versuch machen, einige unserer uns meist verborgenen Mitverantwortlichkeiten für die 'selbst organisierten ' Missstände in unserer eigenen nächsten wie auch ferneren Umgebung zu skizzieren. Wie positive Veränderungen aussehen könnten, ergibt sich fast von selbst daraus. Wir kommen nur kaum von selbst darauf, weil diese Alltagssünden so allgegenwärtig sind, dass sie als Selbstverständlichkeiten gelten – so sehr, dass anders Handelnde 'auffallen' und sogar unter Rechtfertigungsdruck geraten können.

1. Getränke
Neben der Atemluft ist das zweite natürliche Grundnahrungsmittel des Menschen das
Wasser. Betrachten wir unseren Umgang mit dem, was wir trinken, dann entdecken wir da
in großem Umfang aufwändig verpackte industriell verarbeitete und verpackte Produkte:
Sprudel- und stilles Wasser in (mit schädlichen Weichmachern versehenen) Kunststoff-
flaschen, Limonaden, Fruchtsäfte, Milch, Bier und Wein. Welch ein gewaltiger Aufwand,
um ein ganz einfaches Grundbedürfnis zu stillen! Alleine der hohe Flüssigkeitsbedarf eines
Menschen, der tierisches Eiweiß zu sich nimmt, zwingt hier fast zur Nutzung eines
Kraftfahrzeuges für die pro Person pro Woche erforderlichen 15-25 Liter. Mit Verpackung
sind das in einem Zweipersonenhaushalt bereits 40-70 Kilogramm, die transportiert werden
müssen.
Einfache Alternativen sind die unmittelbare Verwendung von Leitungswasser und
dessen Verarbeitung zu Aufgussgetränken zu Hause.
Wer es mit Kohlensäure mag, kann Sprudler verwenden und wer es mit besonders schlechter Wasserqualität zu tun hat, dem können Umkehrosmoseanlagen helfen, ein sehr sauberes Trinkwasser herzustellen. In allen diesen Fällen entfallen Autofahrten und jede Menge fragwürdige Verpackungen.

[image]

2. Obst und Gemüse
Damit komme ich zur dritten natürlichen Nahrungsquelle des Menschen. Hierbei handelt es sich um die Nahrungsmittel, die in der Natur nun einmal am häufigsten vorkommen. Das sind die Pflanzen mit allem, was man von ihnen essen kann.
Auch hier ist deren unmittelbarer Frischverzehr die eigentliche natürliche Form, auf die unser Verdauungssystem über Jahrmillionen evolutionär hin vorbereitet ist. Alle Formen von Kochen, Backen, Grillen, Braten sind im Vergleich zu unserer langen Entstehungsgeschichte erst einen Wimpernschlag alt. Das spielt insofern eine Rolle für uns, als heute das erhitzte und durch Erhitzen haltbar gemachte Obst und Gemüse einen überwältigenden Anteil an der üblichen Alltagskost ausmacht.
Nicht nur, dass auch hier wieder ein enormer Verarbeitungs-, Verpackungs- und Transportaufwand betrieben wird – noch schwerer für jeden von uns wirkt die Tatsache, dass wir unserem Verdauungssystem eine Kost zumuten, für die es von Natur aus nicht vorbereitet werden konnte. Denn evolutionäre Anpassungen bedürfen Jahrmillionen und damit viel mehr Zeit, als wir Menschen bisher für die notwendige Anpassung hatten. Gesundheitliche Probleme sind automatische Folge, was uns nur deswegen verborgen bleibt, weil auch hier praktisch 'alle' so handeln und jeder anders Vorgehende auffällt und unter Rechtfertigungsdruck gerät. Hinzu kommt eine flächendeckende Werbung für diese Lebensmittel und auch medial ausführliche Preisung des Kochens als hohe Kultur.
Ja, es erscheint uns gar vom Gefühl her als eher 'unterentwickelt', wenn wir uns den ganz einfachen, naturnahen Ernährungsweisen zuwenden wollen – so als ob wir damit eher etwas leicht Dümmliches machen würden. So perfekt funktioniert der unbewusste Gruppendruck wie auch das mediale Trommelfeuer von klein an, das uns auf die technisierte Lebensmittelverarbeitung als 'fortschrittlich' prägten.
Die einfache Hinwendung zum Frischverzehr von rohen Wurzeln, Blättern und Früchten als Alternative dazu bedeutet keinesfalls einen Rückschritt, wie es uns suggeriert wird, sondern – aus nüchterner Betrachtung dieser ständigen Überforderung unseres Verdauungssystems – eine Verbesserung unserer Lebensqualität.
Freilich kann man dann nicht mehr überall an unseren gewaltigen Lebensmittelregalen zugreifen; die Geschäfte würden automatisch wieder viel kleiner werden können. Hat das Angebot von 60.000 verschiedenen Artikeln in einem deutschen Lebensmittelmarkt je einen Sinn gemacht? (So viele bietet nach Auskunft des Marktleiters der Lebensmittelsupermarkt in meiner direkten Nähe an.)
Diesen könnte ich zu Fuß erreichen; doch meine alternative Wahl von 100% 'bio' erfordert sechs Kilometer zu einem hiesigen Bio-Gemüsebauern mit angeschlossenem Hoflagen, wozu mir allerdings das Rad genügt, weil ja die Getränkemassen entfallen. Mit wöchentlich gut 15 Kilogramm beladen komme ich in meinen Satteltaschen noch ordentlich zurecht.

[image]

3. Kleidung:
Hier gilt als Grundregel: Es muss immer ganz neu aussehen und auch immer wieder etwas Neues geben. Die automatische Folge sind Massen an textilem Material, das bestens erhalten fortgeworfen wird – auch wenn ein großer Teil dann in sogenannten 'Drittweltländern' landet und dort auch noch die heimische Produktion zerstört. Problematisch ist als Naturmaterial Baumwolle, da sie viel Wärme und Wasser benötigt, wodurch gerade wasserarme Regionen noch weiter entwässert werden. Der Anbau in Monokulturen in großem Stil erfordert zusätzlich große Mengen höchst gesundheitsschädlicher 'Pflanzenschutzgifte'. Und dann die Produktionsbedingungen: Die Herstellung von Kleidung war schon immer arbeitsintensiv und verursachte somit hohe Personalkosten. So wurde die Produktion in Länder verlegt, in denen niedrige Lohn-, Sicherheits- und Sozialstandards gelten. Kurz gesagt: Wir sind nicht bereit, faire Löhne und Arbeitsbedingungen zu erwarten, zu fordern und zu bezahlen.
Es geht – ohne irgendwelche Mehrkosten – aber auch ganz anders: Ich beziehe seit sieben Jahren fast nur noch zertifizierte Kleidung, in denen der Fortfall solchen Lohn- und Sozialdumpings ausgeschlossen wird. Die Stückkosten für jedes Kleidungsstück oder Wäscheteil betragen tatsächlich den eineinhalb bis fünffachen Preis gegenüber herkömmlichen Marken- und Billiganbietern. Warum es dennoch insgesamt nicht teurer wird? Weil ich nicht mehr die Einstellung vom Billigen habe, das man ja problemlos jederzeit austauschen und ersetzen kann. Vielmehr erkenne ich deren echten Wert und schätze die Stücke auch in dieser Weise auch höher als früher. Ich trage bzw. nutze meine Textilien jetzt jahrelang und kaufe nur noch das, wovon ich schon vorab sagen kann, dass es mir auch so lange gefallen kann.
Gleichzeitig habe ich mit dem Kauf die Verwendung von Giften weitgehend ausgeschlossen; was die Wäschepflege angeht, kommt auch nur ökologisches Pflegematerial in Frage. Bevor die Chemie dran kommt, wird erst einmal ausgelüftet.


Ich will diese Auflistung hier abbrechen, um diesen Artikel nicht mit Inhalt zu überfrachten. In erster Linie geht es hier um Grundeinstellungen der eigenen Wahrnehmungs-Antennen und um unsere eigenen geistige Ausrichtungen, soweit es uns selbst,die Mitmenschen und die Mitwelt angeht.
Der Fantasie eines jeden sind keine Grenzen gesetzt und das Potential für einfache Änderungen – hin auf eine Steigerung der Lebensqualität sowohl für mich selbst wie auch die für meine Mitmenschen und Mitwelt – ist riesengroß. Im Punkt 2 meiner Ausführungen zur Neujustierung unseres Wirtschaftens habe ich aber schon einige weitere Felder benannt, an denen ebenfalls kreative Veränderungsarbeit vor uns liegt.

[image]

Da bleibt noch so viel zu tun:
Zwar habe ich in den vergangenen Jahrzehnten vieles geändert:
- Ausstieg aus unserem Gesundheitssystem als aktiver Nutzer, stattdessen Gesundheitsorganisation in
Eigenregie
- bewusster Kauf von gebrauchten Sachen statt neuer
- ebenso weitergeben oder verkaufen von eigenem Gebrauchtem statt wegwerfen
- Umstieg auf praktisch 100% Biokost,
- ethische Geldanlage,
- Bezug von echtem Ökostrom,
- Umstellung der Hausbeleuchtung auf LED
- Ersatz von defekten Haushaltgeräten durch energieaparende (Verzicht ließ sich nicht bewirken)
- regelmäßige Teilheizung des Hauses mit Buchenholz
- fast vollständiger Verzicht auf den PKW im Alltag und
- Umstieg aufs Fahrrad als Hauptverkehrsmittel,
- Kompostierung im eigenen Garten und
- hocheffektive Müllvermeidung im Haushalt
- Bevorzugung von Rohkost gegenüber gegartem Essen
- damit automatisch Meidung von Zucker, Salz, Geröstetem, Gebratenem, was alles aufreizt durch Eingriff in die
eigene Wahrnehmung (unmittelbarer Zugriff auf das Belohnungszentrum in unserem Gehirn)
- damit Wahrung einer klareren und nicht fälschlich eingefärbten eigenen Wahrnehmung!
- Nutzung von Trinkwasser anstatt industriell aufbereiteter Getränke aller Art
- Verzicht auf Tierisches zur eigenen seelischen Befriedung (Loslassen der üblichen Tierhaltungspraxis!)

Und dennoch: Da ist noch so vieles: das eigene Haus mit 100 Quadratmetern Fläche mit entsprechendem Energiebedarf (aber etwas deutlich Kleineres würde im eigenen Umfeld auch schon als 'merkwürdig' angesehen. Darin sollen die sanitären Einrichtungen noch renoviert und zwei neue Dachfenster eingebaut werden. Wieder viel Aufwand, aber eben auch Arbeitsbeschaffung und damit Brot für andere - aber mit dem bitteren Beigeschmack, dass viel Intaktes dafür abgerissen werden muss. Es soll wohl das letzte Mal im eigenen Leben sein (hoffentlich!).
Eine Chance bietet das eigene leicht überdurchschnittliche Einkommen, um Mittel in verträgliche und vernünftige Richtungen zu lenken.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0