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24. 9. 2013

Der Fuchs als Motiv für das Thema 'Vegane Ernährung' scheint einen Widerspruch darzustellen - ist er doch ein Fleischfresser.

Dieser hier begegnete mir im norwegischen Hochgebirge bei einer Radtour. Er war überrascht wie ich, aber neugierig und interessiert. Wir hielten beide respektvollen Abstand. So dauerte die Begegnung eine Zeit lang. Wir waren nicht in Eile und nahmen uns Zeit füreinander.

Massenhafte Tierhaltung in unserer 'industriellen' Viehwirtschaft - leider auch vergleichbar mit Bedingungen von Anstaltshaft und Folter - verbunden mit grausamen Transporten und 'Massenexekutionen' unter unwürdigen Bedingungen (auch für die Ausführenden!) - kommen keiner frei lebenden Tierrasse in den Sinn. Diese ist die logische Übertragung unserer noch jungen Industriekultur auf den Bereich der Landwirtschaft, wo Pflanzen und Tiere wie Dinge angesehen und behandelt werden.
Dass es sich hier um Lebewesen handelt, die auch eine Wahrnehmung und so etwas wie eine damit verbundene Würde haben könnten, kommt den Machern dieser Kultur bisher kaum in den Sinn.

Der Fuchs - hier als verletzliches Wildtier mein passendes Motiv für das vegane Thema - jagt nur für seinen tatsächlichen Eigenbedarf. Alles andere wäre ihm fremd. Mit dieser Einfachheit seines Lebens gibt er uns gleichzeitig einen Denkanstoß für die grundsätzliche Organisation und Gestaltung eines sinnvollen (menschlichen) Lebens.

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Ebenso überraschend wie dieses 'tierische' Treffen in Norwegen war für mich dort mein eigener Entschluss, ab diesem Juli vegan zu leben. Das war absolut nicht geplant und nicht wirklich vorbereitet - eigentlich konnte ich mir gar nicht vorstellen, ab sofort morgens keinen Liter Milchkaffee mehr zu einem Schwarzbrot mit Quark zu frühstücken. Ich hatte bis dahin jede Woche gut ein halbes Pfund Butter, 4 Liter Milch und ein Pfund Käse verzehrt. Fleisch aß ich schon länger wenig; Wurst als Brotbelag aber so um die 200 Gramm pro Woche.

Dieser Selbstversuch hat eine Vorgeschichte; ich bitte dich um die Geduld, diese vorab berichtet zu bekommen:

Tierische Produkte begleiteten mich seit 62 Jahren intensiv als Lebensmittel durch meinen Lebensalltag; von klein an kannte ich das nicht anders.
Dass man sich ohne tierische Kost nicht gesund ernähren kann, ist nach wie vor allgemeine Lehrmeinung fast aller namhaften 'Gesundheitsfachleute'.
Mit einem Patenonkel als Metzger kannte ich früh kleine Bauernhöfe mit Schweinehaltung und die Schlachtung wie auch Verarbeitung von Schweinen aus erster Hand bis hin zum Verkauf. Alles das lernte ich früh als absolut normal kennen.

Mit einem Zeitsprung von 30-40 Jahren musste ich eine völlige Abkehr von den kleinbäuerlichen Strukturen feststellen; Großbetriebe produzierten fabrikmäßig massenhaft Tierfleisch für die Billig-Erwartungen der Supermarktkunden (auch mich!), die sich inzwischen längst nicht mehr nur einen Sonntagsbraten kauften, sondern täglich zwei bis drei Fleisch- und Wurstportionen zu sich nahmen. Alleine der Fleischkonsum beträgt täglich(!) über 350 Gramm im Landesdurchschnitt.


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Ich habe dieses böse Spiel wie die absolute Mehrheit gedankenlos mitgespielt; doch früh stellten sich bei mir Gesundheitsschäden ein, die man mit einem übermäßigen Fleischverzehr (bzw. solchem von tierischen Produkten wie Milch, Käse, Butter, Eier) in Verbindung bringen kann.

Eine ganze Palette von Symptomen sammelte sich da im Laufe der Zeit an:

- eine leichte Aufgedunsenheit des Gesichtes mit leichter Rotfärbung,
- Magen- und Darmprobleme,
- häufige Muskelkrämpfe in der Nacht
- vorzeitiger degenerativer Gelenkverschleiß,
- häufige Muskelschmerzen bei körperlicher Belastung,
- intensiv und eher übel riechender Atem, Schweiß, Urin und Kot,
- Neigung zu Übergewicht,
- Morgenmüdigkeit und Schlappheit,
- Kopfschmerzen,
- tageweise völlige Indisponiertheit,
- Schuppenflechte
- Tinnitus mit einem hellen Pfeifen ähnlich dem eines Röhrenfernsehgerätes
- mehrmals im Jahr Infektionen der Atemwege, der Nasennebenhöhlen und der Stirnhöhlen
- starke Verschleimung und schleimiger Auswurf
- Grippeanfälligkeit
- leichte Empfänglichkeit für Pilzerkrankungen
- Sehprobleme mit schwacher Nahsicht sowie wässrige Trübungen im Blickfeld (fremdkörperartig)

In der Konsequenz handelte es sich dabei zunächst um
- alltägliche Befindlichkeitsstörungen, verbunden mit einer Hemmung eigener Antriebe,
- gefolgt von 'üblichen' und häufigen Allerweltserkrankungen
- teilweise aber um so genannte 'unheilbare' oder auch chronische Erkrankungen, gegen die unsere vorherrschende Medizin über keinerlei wirklich wirksamen Mittel verfügt. Sie sollen den Menschen demnach bis zu seinem Lebensende heimsuchen und ihm die Lebensqualität vergällen.

Sollte ich etwa schon sehr bald zum 'alten Eisen' gehören?

Nachdem ich vor 21 Jahren (damals 41 Jahre alt) zusätzlich dauerhaft wiederkehrende, schwere Rückenprobleme im oberen und unteren Wirbelsäulenbereich bekam und die Schulmediziner mit mir im Laufe von 8 Jahren einen andauernden Niedergang nicht aufhalten konnten, änderte ich meine Einstellung zu Medizin und Gesundheit von Grund auf:
Offensichtlich sind unsere Standard-Mediziner in erster Linie Dienstleister, die meinen Launen, Ängsten und schlechten Gewohnheiten mehr zu Diensten stehen als meiner echten Gesundheit.

Das heißt im Umkehrschluss:
Will ich gesund sein bzw. werden, dann habe ich dies selbst zu organisieren. Dabei hat der Erhalt oder die Förderung von Gesundheit den absoluten Vorrang - der Besuch beim Arzt ist nur für den Notfall vorgesehen. Typische Notfälle sind ein Loch im Zahn, ein Knochenbruch oder eine große, klaffende Wunde.
Nicht dazu gehören jedoch all die oben aufgeführten Dinge, so ernst sie auch für mich waren!

Dass die Schulmedizin hier (im Gegensatz zu ihrer vollmundigen Werbung für Medikamente, Operationen und andere Therapien) hilflos war, das wusste ich aus jahrzehntelanger Selbsterfahrung. Gleichzeitig verdienten ihre Vertreter, in Form von Ärzten, Physiotherapeuten, Apotheken und Pharmakonzernen, nicht zuletzt Krankenhäusern und Reha-Kliniken, sehr gut daran.
Meine häufige Wiederkehr als 'Kunde' lag in deren natürlichem Interesse; ich will ihnen daher keinerlei Vorwurf machen, sondern fasse mir heute wegen eigener Gutgläubigkeit, Naivität oder einfach Dummheit an den eigenen Kopf. Warum nicht selbst Verantwortung für unerwünschte Lebens-Ergebnisse übernehmen?

Ich hatte also diese ganze Sache in Eigenregie zu übernehmen.
Gesundheit ist reines Eigeninteresse - das kann man nicht in die Hände anderer legen oder delegieren. Die Ergebnisse werden sonst immer mehr oder weniger weit unter den tatsächlichen Möglichkeiten bleiben.
Dies wurde zu meiner ersten Richtschnur in Sachen Gesundheitsmanagement. In den vergangenen 12 Jahren kann ich meine Arztbesuche an beiden Händen abzählen. Zahnarzt und langjähriger Hausarzt, die beide meine Grundeinstellung kennen und akzeptieren, waren dabei jeweils kurzfristige Helfer.

Das bisherige Ergebnis:
Ich war weitaus seltener krank als früher, bekam allerdings dennoch schwankendes Übergewicht nie bleibend in den Griff. Essstörungen mit zu reichlich gutem Futter, vor allem in der dunklen Jahreshälfte als (gefühlt notwenige) Wohlfühlhilfe, hielten mich stets unter gesundheitlichem Druck.

Es gab vor 13 Jahren einen Umstieg auf Bio-Kost; ich reduzierte den Fleischanteil, Süßes, Salziges, Gebratenes, Geröstetes, Alkohol, Fettiges - doch alle guten Vorhaben verschwammen immer wieder bis zur Unkenntlichkeit und so gefiel mir meine Gesamtkonstitution nach wie vor nicht wirklich, obwohl ich seit 2007 als Fahrrad-Vielfahrer vollständig durchtrainiert war.

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Neben der eigenen körperlichen Gesundheit beschäftigten mich als Lehrer stets geistige, seelische und gesellschaftliche Fragestellungen. Ich sah unsere westliche Lebensweise zunehmend als problematisch an - ist doch unser Reichtum gegründet auf ein mächtiges Schneeballsystem, in dem wir nur eine ziemlich gute Position einnehmen.
Ich weiß, dass dies absolut pauschal gesagt ist und in dieser Form auch keine allgemeine Gültigkeit haben kann. Doch diese Überzeichnung skizziert treffend, wie wir auf Kosten des 'Restes der Welt' unseren eigenen Lebensstandard schaffen und erhalten. Dies wiederum lässt sich schon deutlich schwerer bestreiten.
Daran kann auch der größte persönliche Fleiß nichts ändern, mit dem jeder vor sich selbst gerne rechtfertigen möchte, dass der vorhandene materielle Reichtum jedes deutschen Durchschnittsbürgers hart erarbeitet und somit verdient ist.
Ich komme deshalb nicht umhin, dem veganen Kapitel noch einige grundsätzliche gesellschaftspolitische Gedanken einzufügen:


Schon eine mehr als 20 Jahre lang zurück liegende Beschäftigung mit unserem Geldsystem offenbarte ungeheure Risiken unserer Wirtschaftsorganisation: Wo Geldmengen automatisch exponentiell wachsen, breiten sie sich wie ein Krebsgeschwür auf der Welt aus und treiben die Menschen zunehmend vor sich her. Wer beherrscht da eigentlich wen? Wir das Geld oder das Geld uns?
Nicht umsonst gilt im Volksmund: "Geld regiert die Welt!" Diese Volksweisheit entstammt nicht unserem offiziell anerkannten Wissenschaftsbetrieb, sondern unmittelbarer menschlicher Alltagserfahrung.

Damit steht auch die Wissenschaft auf dem Prüfstand: Wer finanziert sie eigentlich? Einerseits der Staat und damit die Allgemeinheit, aber auch in nicht unerheblichem Maße die Privatwirtschaft. Wenn es um die Geldgeber geht, so gilt hier eine äußerst treffende Weisheit aus dem Volksmund: "Wes' Brot ich esse, des' Lied ich singe." Heißt für die Praxis: Wer etwas bezahlt, der hat auch ein Interesse an bestimmten Ergebnissen und möchte andere Ergebnisse auch gar nicht.
Somit
ist jede bezahlte Wissenschaft - und die ist heute mehr die Regel als die Ausnahme - keinesfalls frei, wie so gerne behauptet wird. Sie ist Verwertungsinteressen unterworfen und gleichzeitig über den Geldhahn geknebelt und erpressbar - auch wenn das alles recht verborgen stattfindet und der Schein der wissenschaftlichen Freiheit somit äußerlich recht gut gewahrt bleibt.

Unter besonderer Beobachtung zeigten sich die Wirtschaftswissenschaften als besonders seltsam: Der große Aktiencrash 2000 wurde ebenso wenig vorausgesehen wie die großen Bankenpleiten von 2008, mit denen auch die Eurokrise ihren offiziellen Beginn nahm. Entweder war man in diesem Bereich besonders betriebsblind oder aber auch nur gerissen - in dem sicheren Wissen, dass später ja immer irgendwelche Deppen die Zeche für die Fehlplanungen und Zockereien würden zahlen müssen. Hauptsache man war nicht selbst betroffen!
Ebenso unverständlich ist wie wirtschaftswissenschaftliche Grundannahme, dass eine gesunde Volkswirtschaft stets wachsen muss. In der gesamten Natur gibt es dafür keinerlei Gegenstück außer dem Krebs, der in der Konsequenz tödlich für den endet, in dem dieser sich ausbreitet. Diese Grundannahme kann mit gesundem Volksempfinden nur als Ideologie angesehen werden!

Als fehlentwickelt erkenne ich seit 27 Jahren unser Renten- und das Pensionssystem: Sie fußen auf dem 'Generationenvertrag', in dem die aktuell Arbeitenden den Alten ihr Ruhegeld zahlen. Allerdings war mit dem Fortfall der Babyboomerjahre (spätestens ab 1967) diesem Modell bereits die Geschäftsgrundlage entzogen. Seitdem wuchsen Massen von Bundesbürgern dem Rentenalter entgegen, während gleichzeitig weniger als halb so viele Kinder den Älteren ins Leben folgten. Nicht verantwortbar, noch in den 80ern zu behaupten: "Die Renten sind sicher!"
Die Ruhegelder der beamteten Staatsbediensteten: Für sie fließen die Pensionsgelder einfach aus den aktuell fließenden Steuermitteln.
Da sich Großbetriebe/Konzerne immer mehr aus ihrer Steuerbelastung herausstehlen konnten (besonders deutlich seit der Globalisierung nach 1989), mussten die mittleren Betriebe und die Privatpersonen steuerlich immer stärker belastet werden, um auch diesen Posten mit zu stemmen.
Spätestens vor der Jahrtausendwende war mir klar, dass dieses System der finanziellen Alterssicherung spätestens dann unfinanzierbar wird, wenn die Babyboomer nach 2015 massenhaft in Rente/Pension gehen.
Bei gleichzeitig stark gestiegener Lebenserwartung - (früher starb die Mehrzahl in den ersten 10 Jahren der Ruhestandszeit) - sind die Ruhegelder heute über 15 bis 25 Jahre zu zahlen, wodurch ein ungeheuer großer Geldbedarf besteht, dessen Zahlen mich schwindeln lassen.
Ich gewöhnte mich an den Gedanken, nach 2020 höchstens noch mit der Hälfte des Ruhegeldes kalkulieren zu dürfen.

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Das 'Gesundheitssystem' war zuvor schon einmal zur Sprache gekommen. Es müsste eigentlich 'Krankheits-Finanzierungssystem' heißen, da Vorsorge in diesem System eine absolut untergeordnete Rolle spielt und zudem besonders viele Mittel in die Bereiche fließen, in denen technisches Gerät wie auch pharmazeutische Produkte eine besondere Rolle (meist zur reinen Unterdrückung von Symptomen, also Krankheitszeichen, statt von Krankheits-Ursachen) spielen. Ärztliche Beratung ist dagegen schlecht bezahlt.
Im Klartext profitieren diejenigen besonders im 'Gesundheitsbereich', die mit hohem finanziellen Aufwand arbeiten und hochspezialisiert tätig sind. Das ist das klassische Gebiet von Investoren und damit von Geldeinsatz. Wie war das mit Geld regiert...?


Im Laufe von 30 Jahren bildete meine Familie privat eigene Rücklagen trotz Beamtung, wir stiegen um auf ökologisch erzeugte Lebensmittel, legten unser Geld bei Ökologisch-ethischen Geldinstituten an, und beziehen seit langem Ökostrom. Auch bei der Müllvermeidung haben wir gute Fortschritte gemacht. Zu diesem Stichwort:
Meine eigene Ernährung funktioniert heute in der Praxis fast völlig müllfrei: Ich fahre mit dem Rad (nicht nur) einkaufen, Auf dem Biohof gibt es die roh-veganen Dinge ohne Verpackung und Wasser aus der Leitung zieht auch keine Entsorgung nach sich. Nur für die eigenen Exkremente gibt es noch keine Komposttoilette.
Dies war neben den vorherigen kritischen Grundgedanken mal ein Einschub, der 'fuchs-nahe' Resultate meiner Entwicklung als Positivergebnis zeigt.


Doch an dieser Stelle befinde ich mich ja immer noch im Vorfeld meines veganen Starts.
Meine trotz vieler Schritte immer noch stark schwankende Gesundheit - in Verbindung mit den Einblicken in die schweren Krankheitsbilder der eigenen Lebensgesellschaft - stieß mich immer wieder darauf, dass es noch weit mehr zu ändern gab, wenn ich gesünder leben wollte.

Irgendetwas mir bisher verborgen Gebliebenes musste es noch geben, das mich da immer wieder schwanken und umfallen ließ!

In den letzten Jahren haben uns zahlreiche Filme und Bücher die Augen dafür geöffnet, wie unser Reichtum nicht nur auf Kosten von Menschen und Natur in der ganzen Welt (aber auch in der eigenen Gesellschaft!) geschaffen und stabilisiert wird, sondern wie auch zunehmend immer mehr die eigenen Lebensgrundlagen erodieren und damit verloren gehen.
Die Ausplünderung des Planeten, der Tier- und Pflanzenwelt wie auch der Mitmenschen ist so tief gehend, dass immer unübersehbarer wird, dass dies nicht mehr lange funktionieren kann, wenn man 'westliche' Maßstäbe auf die restliche Welt ausdehnt. Und die nimmt sich massenhaft die materiell reichen Länder zum Vorbild und eifert ihnen nach - mit welcher Motivation auch immer.

Mit dem Rad unterwegs in Deutschland und Europa sehe ich zunehmend die Auswirkungen unserer Art von industrieller Landwirtschaft, mit ihren immer größer und eintöniger werdenden Feldern und mit immer neu aus dem Boden gestampften Tierfabriken für den eigenen, ungezügelten Fleischhunger wie auch für das zunehmende Streben, Fleisch-Exportweltmeister zu werden.

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In diesem geistig-seelischen Umfeld nahmen all die Gedanken, Gefühle und körperlichen Symptome Gestalt an, die schließlich in diesem Juli spontan zu meinem Ausstieg aus dieser Szenerie führten.

Dieser Ausstieg befreit mich in vielfältiger Weise aus unguten Verstrickungen in unwürdige und zerstörerische - ja kriegerische - Tätigkeitsfelder.
So kann wirklich eine vielschichtige Erleichterung von krank machenden Belastungen erfolgen.
Ich versprach mir darum auch eine deutliche Besserung meiner gesamten Lebensqualität von diesem Schritt.


Du siehst, dass es mir im Eigentlichen nicht darum ging, zum Veganer zu werden. Ich sage dies deutlich, weil im Veganismus längst eine Menge krankes Potential schlummert wie in jeder anderen Bewegung, die kapitalistisch verwertbar ist. So lauert in diesem Bereich bereits die ganze Palette aus dem Bereich des Design-Food bzw. Convenience Food - mit fabrikmäßig hochverarbeiteten und aufwändig verpackten Fertigprodukten in sehr großer Zahl, die energiereich und umweltbelastet hergestellt sind - schon deswegen für die eigene Gesundheit problematisch - und mag auch noch so viel 'Bio' auf den Packungen stehen.

Mit dem Leitbild des Fuchses wollte ich diesem Bereich von Anfang an so weit wie möglich aus dem Wege gehen. Seit vielen Jahren mache ich alleine lange Radtouren im In- uns Ausland, wobei ich aus Gründen der Einfachheit ohne Kochen, Fastfood und Restaurantbesuche auskomme. Es lag für mich nahe, diese einfache Konstruktion auch auf meinen städtischen Lebensalltag zu übertragen - hatte ich doch immerhin schon ein gutes halbes Jahr, wenn auch verteilt auf viele Urlaube; eigene Erfahrungen damit gemacht - sehr gute übrigens.

Aus dieser Urlaubsorganisation gibt es einige Elemente aufzuzählen, die deutlich machen, wie so etwas funktionierte:
1. Was ich frisch kaufte (soweit es nicht Wurst, Käse oder Milch war(!)), hatte kaum Verpackungen bzw. ich konnte die gleich im Geschäft lassen.
2. Insofern gestaltete sich mein Leben ausgesprochen müllarm, ja fast müllfrei. Vorwiegend entstand Kompost und etwas Altpapier. Den Kompost konnte ich an unbelasteten Stellen frisch in den kleinen anfallenden Mengen hinterlassen - so dass Jede Beeinträchtigung für andere ausgeschlossen war..
3. An Essgeschirr benötigte ich wenig - vorwiegend Messer, Gabel und Löffel, Teller, Schüssel und ein Trinkgefäß.
4. Waren früher Milchkaffee, Tee und Fruchtsäfte meine Hauptgetränke (auch Alkoholisches vor allem in der Winterzeit kommt noch hinzu), so fand ich in meinen Urlauben doch zunehmend Gefallen daran, klares Bergquellwasser als Hauptgetränk zu nutzen. Es schmeckt erfrischend und lässt keinerlei Wünsche offen.
5. Großveranstaltungen, Events, typische Konsumangebote für Touristen gehören dabei absolut nicht mit dazu. Ich besuche gerne ein Heimatmuseum, Geschäfte nur bei echtem Bedarf und nicht zum 'Shoppen'.
6. Eine Digitalkamera begleitet mich zum spontanen Festhalten schöner Eindrücke ebenso wie ein Handy, das mir in Notsituationen als Einzelreisendem von Nutzen sein kann. Ansonsten nehme ich mir nur mit, was ich unterwegs bei Regen und Fahrradpannen benötige.
7. Lesestoff und etwas zum Schreiben habe ich im kleinen VW-Bus-Wohnmobil dabei, ebenso wie Karten für die Langstrecke wie auch Detailkarten für die Radtouren.
8. Ansonsten benötige ich wenig Wäsche und Schlafsachen; was nur verschwitzt ist, wird ohne Waschmittel im Wasser wieder frisch..
9. Für die Körperpflege habe ich an meinen Urlaubsorten klare Gewässer, die ich nicht mit Seifen belaste. Kein 'Fuchs' benötigt so etwas. Körperpflege geht auch ohne Chemie.
10. Wenn man sich wie ich viel in wenig berührter Umgebung aufhält, ist es auch kein Problem, die menschlichen Bedürfnisse im Freien zu erledigen.
11. Wenn ich ansonsten etwas benötige, dann habe ich Menschen und Einrichtungen in fahrradtechnisch erreichbarer Umgebung in Hülle und Fülle, obwohl ich mich überwiegend in menschenarmer Umgebung aufhalte. Ich bevorzuge wiederkehrende Besuche, damit sich Ortskenntnisse und Kontakte bilden können, wo man sich auch gegenseitig etwas kennenlernt - Fremdsprachenpaxis inklusive.


So viel Einfachheit mag manchem als ausgesprochen 'radikal' (oder 'extrem') im negativen Sinne erscheinen; vor allem wird er lebhaft die Übertragbarkeit auf das Leben in der Stadt bestreiten.
Ich will das mal kurz sortieren:
A) Kleidung, Wohnung, Ernährung und Schutz -
das sind die ersten großen Themen eines jeden menschlichen Alltags. Sie ziehen sich wie ein roter Faden durch meine oben niedergeschriebene Aufzählung.
B) Es geht weiter mit Entwicklung und Anregung.
Auch sie sind dort deutlich vorzufinden.
C) Kontakt und soziale Einbindung. Auch die erkennst du in dieser Aufzählung.

Was ist daran radikal - es sei denn man versteht Radikalität im wörtlichen Sinne einer gesunden Lebenswurzel? Was ist daran extrem, wo doch nur das 'Komplizierte' wegfällt?

Das ausufernde Konsumleben, das unseren gewohnten Alltag so vermüllt, verstopft und mit allerlei Unsinn belastet, spielt darin keine Rolle. Die Ausrüstung ist einfacher, es gibt viel weniger zu pflegen und zu warten. Die Abhängigkeit von einer Infrastruktur bleibt allerdings vorhanden, denn ich will mir meine Dinge nicht wie andere 'autarke' Wohnmobilisten komplett für die ganze Urlaubszeit mitnehmen. Ich genieße den Kontakt mit Einheimischen. Die Verständigung gestaltet sich in der Regel völlig unproblematisch. So bin ich auch zu keinem Zeitpunkt einsam; wo ich immer wieder hinkomme, kennt man mich längst.


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Der Umstieg in die vorwiegend roh-vegane Ernährung ist ein Ergebnis eines krativen, selbst gestalteten Urlaubs im Laufe vieler Jahre. Da geben nicht professionelle Anbieter den Takt vor, sondern vorwiegend ich selbst. Die massive Bedrängung mit Werbung erreicht mich dabei kaum. Ich habe dort keinen Briefkasten, keinen Fernseher, kein Internet, keine Zeitung, keine Zeitschriften; das macht viel aus.
Für die Anbindung an das eigene Zuhause genügen Telefon und gelegentlich ein PC in einer öffentlichen Bücherei oder einer Touristen-Information; die Kosten halten sich in einem kleinen Rahmen.

Was sich dieses Urlaubskonzept wohltuend auswirkt, warum sollte es 'radikal' sein, wenn man davon einiges auf den eigenen Alltag übertragen möchte?
Ist das Wohlsein der anderen nicht auch Grundlage oder gar Vorbedingung meines eigenen Wohlseins? Solltest du meine Gedanken mehr kritisch als wohlwollend begleiten, dann bitte ich dich, dir diese Frage ernsthaft zu stellen. Ich für meinen Teil habe diese einfache Logik für mich entdeckt.
Sie ist sicher nicht 'wissenschaftlich' begründet, sondern erwächst einfach aus dem, was ich als gesundes Empfinden bezeichnen würde - es gründet auf Erfahrungswissen.
Ich bin mir bewusst, dass gerade persönliche Erfahrung in unserer 'hochmodernen' Welt der Technik und der 'empirischen' (oder so genannten 'exakten') Naturwissenschaften ein eher geringfügiges Ansehen genießt. Bei mir ist jedoch inzwischen das Erfahrungswissen in seiner Wertigkeit enorm gestiegen - ich stehe Mehrheiten, Lehrmeinungen, den Wissenschaftsorganisationen, Hochtechnologie, dem 'Üblichen' und dergleichen (wohlwollend) kritisch gegenüber. Das ist kein Leichtsinn, wenn man 62 Jahre alt ist und über reiche Erfahrungen verfügt, die einem nach Volksmund "wie Kämme geschenkt werden, wenn einem die Haare ausfallen".

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Nach diesem wirklich ausführlichen Vorspiel komme ich nun zu meinen überraschenden Praxiserfahrungen, die ich dir im Vorspann angekündigt habe. Ich danke dir an dieser Stelle für die Geduld, die du bisher mit mir hattest, ein Stück weit die persönlichen Verzweigungen mitzugehen, die mich zu dem Schritt in dieses neue Lebenskapitel führten!

Die erste Überraschung:
Von Beginn an spürte ich, dass ich im Gegensatz zu denen, die sich zu einer Diät entschließen, nicht das typische Schmachten auf den Tag hin hatte, an dem ich endlich wieder 'normal' leben konnte.
Im Gegensatz zu einer Diät leiten mich nicht Verbote bzw. Ausschlüsse, die meine gesundheitliche Besserung herbeiführen sollen. Ich kämpfe auch nicht gezielt gegen einzelne Symptome, unter denen ich leide.
Stattdessen habe ich eine positive, umfassende Motivation, gerichtet auf persönliche, gesellschaftliche und globale Ziele, die ich zugleich in Arbeit nehme. Somit ist mein Ansinnen auch ein langfristiges und nicht ein kurzfristiges wie bei einer Diät. Die Diät ist ein Kind unserer Schulmedizin, die vorwiegend Symptome anstatt Krankheitsursachen im Blick hat.
Meine Neujustierung zielt mehr auf eine Einbindung meiner inneren wie auch äußeren Lebensumwelt ab - wobei die Trennung von Innen und Außen keine so große Bedeutung hat wie in unserer Alltagsgesellschaft üblich. In der zählt offiziell das ICH weit mehr als die anderen und erst recht als die 'Umwelt'.
Ich gehe inzwischen von der einfachen Grundeinsicht aus, dass das eine nicht in Ordnung kommen kann, ohne dass ich mich auch ernsthaft um die Besserung des anderen bemühe.

Die zweite Überraschung:
Schon nach kurzer Zeit ließ mein Schlafbedürfnis nach. Benötigte ich zuvor 8-10 Stunden, um mich ordentlich ausgeschlafen zu fühlen, so genügten mir dafür jetzt 6-8 Stunden.
Schlief ich allgemein gerne bis gegen 8 Uhr morgens, so kam ich nun auch gut um 6 Uhr in der Frühe aus den Federn und war unternehmuslustig. Meine Radtouren zum Training verlegte ich in die Morgendämmerung - noch vor das Frühstück.

Die dritte Überraschung:
Meine Verfügberkeit über den Bewegungsapparat verbesserte sich rasch und gut spürbar. Beim Radfahren gewann ich eine Mehrleistung - trotz langjähriger Durchtrainiertheit - die ansatzweise dem Umstieg von einem Tourenrad auf ein ungebremstes Pedelec gleichkommt.
Mein Dauerdurchschnitt steigerte sich von 18-19 km/h (was ja auch schon ganz flott war) auf 21-22 km/h.
Gegenwind und Steigungen machen mir weit weniger aus als früher.

Die vierte Überraschung:
Mein Organismus ist deutlich toleranter gegenüber Wärme und Kälte geworden.
Bei Außentemperaturen von nur wenigen Grad über Null oder auch bei Wassertemperaturen um 8-12 Grad hatte ich keinerlei Probleme mehr, mich ohne Schutz vor kälterer Witterung im Freien zu bewegen - auch unbekleidet. In ein so kaltes Gewässer bei diesen Temperaturen baden zu gehen, wäre mir früher nicht in den Sinn gekommen. Im September im norwegischen Hochgebirge eine wirklich erfrischende Selbsterfahrung!
Früher hätte ich eher gedacht, das ist etwas für Leute, die das Extreme lieben. Nein, ich betrachte mich nach wie vor als gemäßigt und auf Harmonie ausgerichtet.

Die fünfte Überraschung:
Der Durst hat bei mir so sehr nachgelassen, dass ich nur noch einen Bruchteil meiner früheren Trinkmenge benötige.
Ich habe mich immer viel bewegt. Meine durchschnittliche Trinkmenge lag bei 3-4 Litern täglich. Daraus wurden fast schlagartig 0,6 - 0,9 Liter, wobei sich mein Alltag äußerlich nicht wesentlich verändert hat. Rechne ich das Wasser aus allen Lebensmitteln eines Tages hinzu, dann komme ich auch auf insgesamt 1,5 Liter pro Tag.
Für diesen besonderen Effekt fand ich bisher nur eine einzige schlüssige Erklärung bei der russischen Ärztin Galina Schatalova (1916-2012) , die in der universitären Medizin allerdings ignoriert wird. Diese patente Frau gibt an, dass für den Abbau von tierischem Eiweiß viel Wasser benötigt wird - etwa 41 Milliliter pro Gramm Eiweiß. Bei meinem mir bekannten Konsum kam ich auf gut 3 Liter Wasserbedarf alleine für die eigene Ausscheidung von tierischem Eiweiß, die nur über die Nieren erfolgen können soll. Das passte ganz 'zufällig' zu meinen eigenen Alltagserfahrungen.
Eng damit verbunden sind auch die folgenden beiden Überraschungen.

Die sechste Überraschung:
Meine Getränkeliste ist auf ein einziges Grundgetränk geschrumpft: WASSER.
Ich trinke entweder Leitungswasser oder Wasser aus einer Umkehrosmoseanlage, das mit Bergkristallen neu strukturiert wurde. Davon habe ich früher nicht viel gehalten, doch nachdem mir das Wasser aus der teuren Anlage keinesfalls besser, sondern eher schlechter schmeckte als gewöhnliches Leitungswasser, probierte ich dies einfach kurzerhand ohne besondere Hoffnungen aus. Und siehe da, das Wasser schmeckte irgendwie weicher, harmonischer, obwohl sich in der chemischen Zusammensetzung durch den kurzen Kontakt kaum irgendetwas naturwissenschaftlich Messbares geändert haben konnte.
Ich weine dem Kaffee und dem Tee keine Träne nach, die ich früher reichlich konsumiert hatte; auch Fruchtsäfte reizen mich nicht mehr. So trinke ich denn seit zweieinhalb Monaten Wasser (und sonst fast nichts mehr).

Die siebte Überraschung:
Jetzt wird es etwas 'intimer': Alle meine körperlichen Ausscheidungen haben an Geruchsintensität erheblich nachgelassen. Das gilt für Atem und Schweiß ebenso wie auch fürs kleine und große 'Geschäft'.
Der Gebrauch eines ökologischen Deodorants ist zur Ausnahme geworden. Ich kann noch besser auf Seifen verzichten; die Haare fetten viel langsamer nach.
Geruchlich ist das alles weicher und weniger penetrant, wie ich das früher von Kochkost und tierischer Kost über Jahrzehnte kannte und gewohnt war.

Die achte Überraschung:
Ich benötige jetzt weniger 'Brennstoff' als früher, gemessen an dem Kaloriengehalt der von mir verzehrten Lebensmittel.
Die Regel waren bei mir, bei deutlich erhöhter körperlicher Beanspruchung gegenüber dem Durchschnittsbürger, etwa 2500-2700 Kilokalorien pro Tag. Damit unterhielt ich ein Körpergewicht, das mit Jahreszeiten schwankend zwischen 90 und 102 kg pendelte.
Jetzt benötige ich zwischen 1500 und 2000 kcal für das unveränderte Tagespensum.
Daraus lässt sich nur ein ganz praktischer Schluss als Erfahrungstatsache ziehen: Offensichtlich benötigte mein Körper bisher einen Extra-Anteil an zusätzlicher Energie für die Verarbeitung meiner bisherigen, 'normalen' Ernährung.
Das bedeutete demnach folgerichtig eine Mehrbelastung, die mein Organismus 62 Jahre lang auf sich nehmen musste - durch eigene 'dumme' Erwartungen wie auch unwissende offizielle Lehrmeinungen über eine gesunde und ausgewogene Ernährung und nicht zuletzt eine gerissene Vermarktung der 'Normalkost'.

Die neunte Überraschung:
Alles Aufreizende, ohne das man sich im Allgemeinen unseren Alltag kaum als erträglich, anregend oder abwechslungsreich vorstellen kann, verliert weiterhin für mich an Bedeutung.
Dazu gehören beim Essen starke Würzungen aller Art (süß, salzig, geräuchert, geröstet, gebraten, gegrillt, Alkohol, Kaffee, und dergleichen.
Dazu gehören aber auch vorwiegend auf Spannung, 'Action', Unterhaltung und schlicht auf Zeitvertreib ausgerichtete Veranstaltungen bzw. Medienangebote. Nicht zuletzt gehört hierhin ebenso die gesamte Shopping-Szenerie und die organisierten Urlaubswelten in Nah und Fern.

Was weiterhin folgte, war für mich dann weniger überraschend:
Erstmals seit mehr als 12 Jahren rutschte mein Gewicht unter die 85-kg-Marke, ohne dass ich so etwas wie eine Diät machte oder bewusst meine Essenmenge reduzierte.

Ich esse und trinke einfach nach Hunger und Durst; bewusste Einschränkungen gibt es keine.

Wenn ich jetzt die Symptompalette durchgehe, die im oberen Teil dieses Blogs meine frühen Probleme als junger und Erwachsener bzw. im 'besten Alter' auflistete, dann kann ich auf allen Gebieten deutliche Besserung feststellen.
- Der Verschleiß an Gelenken und Wirbelsäule ist nicht weg, aber die Beschwerden sind geringer und seltener.
- Magen und Darm sind weitgehend problemlos geworden.
- Muskelkrämpfe treten kaum noch auf.
- Der Tinnitus ist nicht weg, aber deutlich leiser; er stresst mich nicht mehr.
- Die Schuppenflechte ist unauffällig geworden, obwohl ich mit selbstgemachten Pestos mit Olivenöl noch relativ viel Fett zu mir nehme (Schuppenflechte ist eine Stoffwechselstörung, bei der der Körper Fett über die Haut ausscheidet, was ausgesprochen hässlich aussieht und auch quälend jucken kann).
- Kopfschmerzen, Schlappheit am Morgen oder gar völliger Indisponiertheit kenne ich nicht mehr.
- Die Nahsicht funktioniert bei hellem Licht ohne Lesebrille, die ich seit 1994 besitze, aber nur bei echtem Bedarf trage.


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Ich will nicht behaupten, all dies sei eine unmittelbare Folge meines Umstiegs in eine roh-vegane Ernährungsweise. Dass dieser eine lange Vorgeschichte bei mir hatte, habe ich dir hier ja offen gelegt. Da ist es nicht so einfach, klar zu bestimmen, was Ursache und was Folge ist.
Meiner Ansicht nach ist das aber auch nicht so wichtig für die gelingende Bewältigung des Lebensalltags.
Ich will niemandem suggerieren, eine weitgehend roh-vegane Ernährung sei so etwas wie ein Allheilmittel oder gar das Heil Bringende an sich.
Ich habe allerdings gute Gründe, für diese Art von Ernährung zu werben bzw. dazu anzuregen, es mit Derartigem einmal zu versuchen.

Selten habe ich in meinem Leben mit ähnlich geringem Aufwand Gewünschtes erreicht und so spielerisch leicht vielfältige Steigerungen meiner Lebensqualität erzielt.


Inzwischen kann ich übrigens sagen, dass es sich bei dieser Art des Ausstiegs aus der tierischen Kost nur um einen ganz winzigen Schritt handelt - dazu noch um einen ganz einfach auszuführenden und angenehmen dazu.

Noch vor drei Monaten hätte ich mir nicht ernsthaft vorstellen können, dass ich jemals auf Milch, Quark, Joghurt, Käse, Butter und Eier, auch auf Wurst völlig würde verzichten können. Mich beherrschte da noch vollständig die öffentliche Doktrin, dass dies alles mit unzumutbaren Einschränkungen in der eigenen Lebensqualität verbunden sei.
Heute kann ich dazu nur sagen: alles stumpfsinniges Gerede, aber genial vermarktet, so dass kaum jemand dem nicht auf den Leim geht.




Was hier ausführlich dargestellt wurde, kann ich kurz so zusammenfassen:

Mein Organismus steht mir für körperliche Anforderungen in höherem Maß zur Verfügung als früher; geistig und seelisch bin ich entspannter und wacher - bei gleichzeitig geringerem eigenen Bedarf an Nahrung und Erholung/Entspannung,

Jahrzehnte alte Leiden, von denen eine Reihe nach offizieller Lehrmeinung als unheilbar gilt, haben sich in erheblichem Maß gebessert und ziehen meine Lebensqualität nicht mehr so herunter wie es über mehr als 35 Jahre lang der Fall gewesen war. Ich erwarte, dass sich auf diesem Gebiet noch weitere Fortschritte erzielen lassen - so ganz nebenbei und ohne alle 'Heiltherapien'.

Die in der offiziell vertretenen Lehrmeinung über vegane Ernährung als Mangelernährung ist nicht nur falsch, sondern gleichzeitig auch unverantwortlich, unökologisch und unmenschlich:

Sie führt nämlich dazu, dass die allgemein bekannten und auch so bezeichneten 'Zivilisationskrankheiten' zum üblichen Begleiter fast aller Mitglieder unserer Gesellschaft werden. Ein Alter mit vollkommen unnötigen, aber dem 'Gesundheitswesen' einträgliche Einnahmen in stets steigendem Maße bescherend - den Betroffenen aber Krebs, Gefäßleiden, Arthrosen, rheumatische Erkrankungen, degenerative Wibelsäulenleiden, Magen-, Darm-, Leber-, Gallen-, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen und Blutzuckererkrankungen usw. bringend. Maximal mit Aussicht auf Linderung, nicht aber Heilung.
Offiziell in Kauf genommene Krankheit für den gesamten Rest des Lebens: Das ist unwürdig!


Zumindest die weitgehend roh-vegane Ernährung in der von mir beschriebenen Form belastet den Organismus weit weniger mit Verdauungs- und Ausscheidungsarbeit als die übliche Allesesserkost oder 'gutbürgerliche Kost'. Insofern gibt es deutliche Hinweise dafür, dass sie der ureigenen menschlichen Natur weit näher steht und mehr entgegen kommt als jede Form der in üblichen 'Zivilisationskost' unserer Tage.




Ich muss hier nicht mehr besonders betonen, dass ich das Ende der Zeit dieses Experimentes (zum Jahresende 2013) in keiner Weise herbeisehne. Die eigene Erfahrung am eigenen Leibe lehrt mich, dass ich aus dem Bauch heraus eine für mich passende Entscheidung getroffen habe - genau das Richtige, wenn wohl auch keinesfalls das allein selig Machende. So möchte ich das nicht bewerten und verstanden wissen.

Auch dies will ich zum vorläufigen Abschluss noch einmal deutlich hervorheben:
Alle die krankhaften persönlichen und gesellschaftlichen Einstellungen, Ideen und Organisationsformen sind sowohl in uns selbst in Form von Erwartungen und Entscheidungen wirksam, wie sie auch in unserer äußeren Mitwelt machtvolle Strukturen bilden, die diese Einzelkräfte bündeln und mit struktureller Gewalt (Beispiel Werbung), aber teilweise auch mit blankem, gedankenlosem Zynismus und Brutalität (Beispiel Massentierhaltung und industrielle Landwirtschaft) zur materiellen Wirklichkeit führen. Dies geschieht in hohem Maße über unser zins- und zinseszinsbasiertes Geldsystem, mit dem heute selbst große Volkswirtschaften zugrunde gerichtet werden können, wie es aktuell geschieht (u. a. Eurokrise). Diese Kräfte sind alles andere als friedlich und Leben fördernd; sie sind teilweise ausgesprochen gewalttätig, kriegerisch und zerstörerisch.
Doch trägt jeder einzelne von uns die volle Mitverantwortung für diese inneren und äußeren Zustände. Er mag sie nicht unbedingt erschaffen haben, aber er unterhält sie mit, solange er in der Masse mitschwimmt und die an den günstigen Hebelpunkten der Weltgeschicke Wirkenden einfach 'machen' lässt - in dem naiven Glauben, die könnten das besser als man selbst oder man könnte so etwas nicht selbst durchschauen.
Dem ist nicht so. Jeder einzelne ist aktiver Mitgestalter dieser Welt - und gibt er sich noch so passiv und ängstlich gibt, um nur ja keine Fehler und schlechte Lebensergebnisse selbst verantworten zu müssen. Gerade dies erst macht die von mir benannten, üblen Kräfte erst so stark, wie sie es heute mitten unter uns sind.

Man muss ihnen ja nicht gleich in die Suppe spucken und sich damit unmittelbar gefährliche Gegner schaffen - aber es ist die Aufgabe eines jeden von uns, sich ihrem Machtbereich so weit wie möglich zu entziehen und alles zu tun bzw. zu unterlassen, was ihn stärken bzw. erhalten hilft.
Ich träume nicht von einer Welt, in der Krieg als angemessenes Mittel zur Fortsetzung der Politik (oder auch von handfesten privatwirtschaftlichen Interessen) 'mit anderen Mitteln' hoffähig ist. Jeder der diese Grundeinstellung bei sich selbst schwächt - und die ist gerade in unseren Breiten so stark verbreitet, obwohl praktisch jeder dies für sich selbst vehement bestreiten würde - schwächt damit auch wirksam die kriegerischen äußeren Strukturen in unserer Lebenswelt. So einfach ist das. Aber es ist klug - und damit bin ich zum Schluss wieder beim Eingangsbild des Fuchses angekommen

Ich hoffe auf weitere spannende Konflikte und Lösungsversuche und wünsche sie dir ebenso. Gerade das erhält das Leben spannend und hält Ohnmachtsgefühle fern, wie sie rund um die Eurokrise stets aufs Neue medial an uns heran getragen werden.

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