9. Nach über einem halben Jahr als 'Pflanzenfresser': Bin ich jetzt durch Nährstoffmängel geschwächt? - Ein erstes Zwischenfazit

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9. Nach über einem halben Jahr als 'Pflanzenfresser': Bin ich jetzt durch Nährstoffmängel geschwächt? - Ein erstes Zwischenfazit
Laut gängiger Lehrmeinung ist eine vollwertige Ernährung ohne tierisches Eiweiß nicht möglich. Ich habe diese Aussage an mir selbst erprobt, da ich nicht weiter die üble Praxis von Massentierhaltung und würdelose Schlachtung von Millionen von Tieren mitverantworten wollte.
Von dieser geistig-seelischen Belastung habe ich mich seit einem guten halben Jahr befreit und bin ausgesprochen glücklich damit.

Doch wie steht es - vor allem jetzt im Winter mit seiner vielen Dunkelheit mit meiner Gesundheit? Wie ist es um meine körperliche wie auch geistige Verfassung bestellt?

Ich habe in den vergangenen Monaten eine Hausrenovierung sowie zwei riesige Umzüge hinter mich gebracht. Außerdem erlebe ich mich als ideenreich, tatkräftig und Probleme rasch anpackend. Zu alledem habe ich nach mehr als 20 Jahren wieder mit dem Laufen begonnen. Mein Alltag ist lebendiger, unruhiger und spannender geworden.

Ganz toll: Zum ersten Mal seit Urzeiten habe ich keinen Winterblues!

12. 1. 2014

(mit einem Update vom 6. 2. 2014 am Ende, mit Hinweis auf das bisher neueste Update in Beitrag 19 vom 1. 7. 2014))

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(Dieser Artikel ist die Fortsetzung meines fast vier Monate zuvor geschriebenen Beitrags '6. Seelisch und körperlich weniger belastet durch den Alltag gehen - Vegane Ernährung und deren erhoffte Vorteile im Selbstversuch'. Du musst ihn aber nicht gelesen haben, um dich hier einfinden zu können.
Ich empfehle dir dessen Lektüre erst dann, wenn dich meine tieferen Motivationen interessieren, die mich zu diesem Experiment bewegten bzw. hinführten.)
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Das halbe Jahr, das ich mir als 'Probezeit' fürs tierfreie Leben auferlegt habe, ist vorbei.
('Vegan' ist ein Reizwort für sehr viele wie es früher 'bio' war, bevor es Einzug in die Supermärkte hielt, darum ersetze ich es einfach durch 'tierfrei',denn ich will keine Lehre vertreten und auch keinem 'Lager' angehören)

Die nach Fachleutemeinung zu erwarteten Mangelerscheinungen sind bei mir in keiner Weise aufgetreten, obwohl ich keinerlei Nahrungsergänzungsstoffe zu mir nehme. .
Zwar ruht das Fahrrad (habe damit in den letzten 6 1/2 Jahren 70.000 km zurückgelegt) wegen der vielen Renovierungsarbeiten und dem intensiven Ausdünnen meines Besitzes immer noch weitgehend, dennoch habe ich viel körperliche Bewegung und Belastung - habe viel zu schleppen und nenneswerte Strecken körperlich zu bewältigen. Auch spiele ich noch in einer Mannschaft Wettkampf-Tischtennis - mit Erfolg.



Es ist jetzt Zeit für ein erstes Zwischenfazit:
Gleich vorweg: Es bereitet mir nach wie vor echte Freude; ich fühle mich sowohl körperlich als auch geistig und seelisch besser als noch vor einem halben Jahr. Ich denke zur Zeit nicht daran, dieses Projekt zu beenden. Aus dem Versuch ist längst eingeübte Alltagspraxis geworden.
Meine Mahlzeiten haben sich auf zwei am Tag vermindert. Mittags nehme ich eine Brotmahlzeit mit selbst hergestellten rohen Pestos, Oliven, rohen Wintergemüsen und Wurzeln zu mir. Von Salatgurken und Tomaten kann ich im Augenblick trotz deren Herkunft aus Spanien noch nicht lassen. Dazu kommt Obst: Äpfel, Birnen, Orangen, Clementinen sowie Bananen. Abends esse ich noch einmal das Gleiche, in der Regel nur ohne Obst dazu. Habe ich Lust auf etwas zum Naschen, dann nehme ich mir einige roh-vegane Schokobällchen in verschiedenen Geschmacksrichtungen oder etwas Salziges zum Knabbern. Das kommt aber nur seltener vor.
Meine sonst so sehr geliebten Nüsse haben zurzeit ebenso Pause wie mein selbst angekeimter Hafer als äußerst leckerer Müsliersatz, für den keinerlei Milchzusatz (auch keiner von Wasser) nötig ist.

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Das viele Rohe, Frische scheint mir bisher alles Wesentliche, was ein menschlicher Organismus so braucht, in ausreichender Menge zu geben bzw. mein Körper scheint in der Lage zu sein, aus dieser Nahrung alles Wesentliche für sich herauszuholen (das kann ein geschwächter oder kranker in weitaus geringerem Maße), so dass ich trotz wirklich eiweißarmer Ernährung (ca. 10-15 Gramm täglich) keinerlei Mangel an irgendetwas verspüre.

An alle, die noch einen 'Restglauben an schulmedizinisch festgelegte Laborwerte haben:
Ich will, dies konsequent auszuprobieren - ohne ärztliche Begleitung und Kontrolle, denn gerade in dieser Richtung fehlt mir aus eigener schlechter Erfahrung das dafür nötige Vertrauen. Das heißt allerdings nicht, dass ich mich fahrlässig verhalten wollte oder mich nicht ausreichend verantwortlich gegenüber meinen Lieben sehen würde.
Wenn man etwas in Erfahrung bringen will, dann muss man schon Risiken eingehen, wenn man sich auf weniger bekanntes Terrain begibt; dies hier halte ich bisher für gut verantwortbar - bin ja selbst im Zweifel und versuche etwas. Also bin ich auch vorsichtig und vor allem nicht in der Situation, mir und anderen etwas beweisen zu müssen.
Vielmehr habe ich den Eindruck, dass es da etwas gibt, was unsere offiziellen Lehrmeinungen übersehen, verschweigen oder aber auch nur in eine wirtschaftlich besser vermarktbare Richtung lenken - schließlich ist der Bereich 'Medizin' hierzulande ebenso ein Geschäft wie der rund um Lebensmittel. Ist doch für beide Seiten einträglich, wenn man einander 'zuarbeitet'. Anders ausgedrückt: Es lohnt sich für beide Seiten finanziell - selbst für die staatlichen Organe, die hier Arbeitsplätze geschaffen und das Bruttosozialprodukt gesteigert sehen, dazu noch erhebliche Steuermehreinnahmen durch den Medikamentenverkauf. Wusstest du z. B., dass darauf 19% Mehrwertsteuer erhoben werden? Die staatlichen Organe verdienen also prima mit daran, was ihr Interesse an Reformen auf diesem Gebiet automatisch deutlich mindert.
Ich für meinen Teil halte von dieser professionellen und staatlichen Verflechtung gar nichts - man kann sie formal nicht nachweisen, aber klar die gemeinsame Interessenlage erkennen. Ich will das niemandem verübeln oder dagegen vorgehen. Aber es klar sehen und mich darauf einstellen - das allerdings!
Darum gehe ich ohne ärztliche Begleitung vor, solange ich mich wirklich gut auf diesem Wege fühle. Eine endgültige Entscheidung ist das selbstverständlich nicht.

Es gibt sicher einige Fragen, die sich jeder ernsthaft Suchende zu diesem Thema stellt:

Wie steht es mit Gelüsten?
Ab und zu reizt mich das absolut Gewohnte von früher schon einmal; doch schon im nächsten Atemzug ist die Lust auch schon wieder fort, weil mir der Gedanke an die Bedingungen der Erzeugung schon den Appetit darauf wieder vertreibt.

Fühle ich mich jetzt in meiner Nahrungsmittelauswahl eingeengt?
Keinesfalls, denn ich habe viele neue schmackhafte Dinge kennen und schätzen gelernt. Gleichzeitig vermisse ich den Kochtopf gar nicht. Ab und zu esse ich dennoch auch mal etwas Gekochtes, doch das ist die Ausnahme und nicht die Regel. Die 'gutbürgerliche Küche' reizt mich kaum noch. Salz und Zucker stehen praktisch kaum noch auf meinem Speiseplan.
Ganz wichtig ist an dieser Stelle, dass ich nicht unter einem negativen und Schmacht auslösenden Verzicht leiden muss, wie es bei allen der Fall ist, die eine Diät machen:
Die versagen sich ja Dinge, die sie eigentlich sehr gerne zu sich nehmen würden. Genau darum fühlen sie sich auch in einer Mangelsituation und eingeschränkt in ihrer persönlichen Freiheit. Aus diesem Grund sehnt sich der/die Diät Haltende auf das Ende dieser Zeit, wo endlich wieder 'normal' gegessen und getrunken werden kann, wie es 'alle' tun.
Ich hingegen verzichte nicht in oben genanntem Sinn, sondern habe bewusst und gerne - somit wirklich freiwillig und gefühlsmäßig positiv besetzt - von Dingen Abstand genommen oder mich von ihnen gelöst. Ich ordne sie nicht mehr mir zu. Das ist etwas grundsätzlich anderes.
Zwar ist diese Entscheidung nicht endgültig und nicht absolut, aber im Augenblick passt sie so richtig in meine Lebenssituation und stellt deswegen eher eine Bereicherung als eine Einschränkung dar.


Was trinke ich und wieviel?
Frisches Wasser (nicht etwa aus industrieller Flaschenabfüllung) ist mein Hauptgetränk geworden; ich benötige nach wie vor nur einen Bruchteil der Flüssigkeit, die ich früher zu mir nehmen musste. Das ist selten mehr als ein Liter gegenüber früher 3-4 Litern täglich.
Das Bewusstsein, mit Wasser das eigentliche Haupt-Lebensmittel (neben der Atemluft) zu mir zu nehmen, bestärkt mich in dieser neuen Gewohnheit. Da ich wie jeder andere auf schöne Reize anspreche, verschönere ich mir das Wasser durch die Nutzung von hübschen Gläsern, Flaschen und Karaffen; zusätzlich habe ich in Flasche bzw. Karaffe schön anzusehende Bergkristalle. Da kann optisch keine industrielle Massenpfandflasche mithalten.
Sieht gut aus und schmeckt gut - obwohl ich zugeben muss, dass es einiger Zeit der Umgewöhnung bedurfte, in der ich mir auch noch Fruchtsäfte oder Schorlen genehmigte. Heute vermisse ich die gar nicht mehr.
Früher war ich eine ausgesprochen 'durstige Seele' - heute dagegen verspüre ich kaum noch körperlichen Durst. Es kann sein, dass ich erst am Abend das ersrte Glas Wasser zu mir nehme. Die geringe Trinkmenge hat den charmanten Vorteil, dass ich nachts nicht mehr aufstehen und zur Toilette muss. Mal eine ganz andere Art von 'weniger müssen müssen' - und noch absolut gratis dazu...

Woran mache ich noch fest, dass es mir wirklich körperlich besser geht als früher?
z. B riechen alle Körperausdünstungen und -ausscheidungen viel weicher und weniger stark als früher. Das lässt auf einen Stoffwechsel schließen, bei dem weit weniger problematische 'Endprodukte' zur Ausscheidung entstehen als es bei meiner früheren vegetarischen bzw. Allesesserkost der Fall gewesen war.
Des Weiteren benötige ich weniger Schlaf als früher - etwa eine bis zwei Stunden. Am Morgen werde ich ausgeglichener wach und bin weit weniger verkatert durch problematische Stoffwechselzwischen- und -endprodukte, was ansonsten in hohem Maße die allgemein bekannte Morgenmuffeligkeit mit verursacht.

Gibt es Probleme mit meinen Mitmenschen durch meine vegane Ernährung?
Eigentlich keine ernsthaften: In der Familie ziehen wir uns je nach Ernährungs-Grundeinstellung gegenseitig scherzhaft gegenseitig auf, denn es gibt dort auch ausgesprochen 'Fleisch fressende Pflanzen'. Ansonsten isst jeder das, was er gerne mag. Die Vorlieben waren ja auch früher nicht dieselben bei jedem. Bin ich aus besonderem Anlass privat oder in ein Restaurant eingeladen, dann suche ich mir das aus, was ich mag. Würde ich eine(n) Gastgeber(in) verletzen, wenn ich ihren Braten nicht anrühren würde, dann hätte ich trotz veganer Grundeinstellung kein Problem damit, ausnahmsweise ein Stück Fleisch zu essen, denn eine Grundeinstellung zur bekennenden Tierfreiheit beinhaltet nicht ausdrücklich ein absolutes Verbot, jemals noch einen Bissen Fleisch im Mund zu haben. Es ist schließlich nicht ekelhaft, wenn es gut zubereitet wurde. Zum Glück kam ich bisher nicht in diese Situation.

Ich mache also weiter und das mit echtem Vergnügen:
Was ich mir beim Beginn des halbjährigen Experiments erhoffte, ist tatsächlich eingetreten. Ich fühle mich geistig-seelisch freier, geistig reger und handlungsfreudiger. Meine Lebensqualität hat sich insgesamt verbessert, obwohl ich nach der abgelaufenen Zeit wieder ein Stück älter geworden bin.

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Was erwarte ich noch vom (weitgehend rohen) tierfreien Essen und Trinken?
Für mein Alter, dem ich mich mit bald 63 Jahren zunehmend nähere, erhoffe ich mir das Ausbleiben aller sonst allgemein üblichen 'Zivilisationskrankheiten' wie Gicht, Rheuma, entzündliche Arthrosen, Arterienverkalkung, Gelenkverschleiß, Wirbelsäulenerkrankungen, Allergien, Gallen- oder Nierensteine, Krebs und deratrige Zipperlein, die uns unsere Medizin als normal für alternde Menschen weismachen will.
(Gekochtes mag schneller zu essen gehen; es belastet aber trotz seiner schnelleren Verzehrbarkeit durch seine Denaturierung (vom natürlichen Zustand entfernt sein) bei der Verarbeitung im Verdauungstrakt den Organismus weit mehr, weil dieser Arbeit leisten muss, für die er evolutionär nicht wirklich angepasst ist.)

Die so genannten üblichen Altersleiden führe ich nämlich in hohem Maße (zumindest was mich selbst betrifft - mögen dies andere sehen, wie sie es selbst sehen wollen) in wesentlichem Maße auf geistige Fehlhaltungen, damit verbundenen Scheuklappenblick und (zumindest teilweise, aber nicht unwesentlich) daraus folgende Fehlernährung zurück. Ein 'schieflastiger' Geist bzw. eine geschundene Seele haben es schwer, für eine Gesundheit fördernde Ernährung zu sorgen. Woraus auch logisch folgt: Man bleibt nicht alleine durch die Auswahl der 'richtigen' Lebensmittel automatisch gesund.
Während ich früher regelmäßiger Besucher von Arztpraxen und Physiotherapeuten war, habe ich seit Jahren schon nicht mehr diese Einrichtungen aufsuchen müssen. Das hat mir damals stets nicht auf Dauer geholfen und war darum auch nicht so wirkungsvoll wie erhofft. Mein Weg der vergangenen Jahre war da weit effektiver; mit der veganen Ernährung hoffe ich auf eine noch stabilere Gesundheit.

- Ich glaube fest daran, dass es möglich ist, im Vollbesitz meiner Geisteskräfte lebenssatt und lebensmüde zu werden, um mich dann selbst endgültig aus diesem Leben zu verabschieden (Eine Garantie oder einen besonderen Trick dafür gibt es selbstverständlich nicht.).
- Ich hoffe auch darauf, dass ich auf diese Weise von Parkinsonkrankheit, Demenz und diesen finalen Erkrankungen verschont bleibe, wie man sie bei ganz Alten für gewöhnlich hält.
- Vielmehr sehe ich es persönlich so: Ich habe im Falle schwerer Krankheit oder anderer schwerer seelischer Belastung in meinem Leben etwas zu ändern bzw. zu bereinigen - darauf weist mich dies hin. Ich habe nur die richtigen Fragen zu stellen.
- Krankheit kann mich auf Lebensfehler und ungünstige Konstellationen hinweisen; sie ist für mich nichts, was mit Medizineinnahme zu bekämpfen ist.
Das halte ich durchaus für erstrebenswert und im Grunde als einzig 'normal', weil im Sinne der Natur des Menschen. Von unserem kranken Gesundheitssystem erwarte ich mir kaum noch etwas Brauchbares. Ich halte lieber Abstand davon.


Wie geht es weiter?
Ist die Arbeit an Hauseinrichtung und Besitzausdünnung erst einmal getan, dann will ich wieder mehr aufs Rad steigen, das mir einen raschen Abstand von der Großstadt ermöglicht - so wie ich das schon seit mehr als sechseinhalb Jahren gemacht habe.
Ob ich dann auch neue Ideen für neue Engagements entwickeln werde, halte ich eher für selbstverständlich. Ein Leben ohne Aufgaben ist leer und langweilig.
So etwas wie lange Fernreisen, Kreuzfahrten, Städtetrips und anderen Zeitvertreib aller Art, wie er für ältere Menschen als 'Wunschkonsumenten' für unsere Wirtschaft üblich ist, habe ich dabei nicht im Sinn.

Etwas mehr Probleme habe ich noch mit Genuss-Süchten, wie ich sie auch bei meinen ersten Kommentatoren zu diesem Artikel deutlich heraushöre, auch wenn diese sich in dieser Weise als maßvoll und bewusst bezeichnen. Ich kenne das sehr wohl, sich nach Belastungen und Zumutungen des Alltags sich etwas Gutes zu gönnen.
Den 'saubersten' Genuss verspüre ich heute, wenn ich mich einfach hungrig an den Alltagstisch zu einer Mahlzeit begebe - denn dann verspeise ich Dinge, die mir so richtig lecker schmecken und gut tun. Was will ich mehr von Nahrung?
Wer aber alles essen und trinken möchte, was ihm oder ihr schmeckt, der macht sich indirekt die Finger ziemlich schmutzig - auch wenn die Drecksarbeit - übrigens gut abgeschottet - von Unbekannten irgendwo weit weg von einem selbst, aber eben doch für einen selbst erledigt wird.
Ich halte jeden Menschen für so klug, dass er im Unterbewussten dieses Unrecht spürt, auch wenn er dabei nicht daran denkt. Das damit verbundene zwiespältige Gewissen - Genuss auf der einen Seite und davor liegendes Leiden anderer fühlender Lebewesen - bedrückt, wenn auch nicht klar spürbar (wir verdrängen das) - unser Gemüt. Immerhin verzehrt ein durchschnittlicher Deutscher pro Tag ein gutes halbes Kilo Fleisch, Fleischprodukte und Milch/Milchprodukte sowie Eier. Mit Notwendigkeit im Sinne des Körperaufbaus und Erhaltes hat das absolut nichts zu tun. Selbst zahlreiche schulmedizinische Studien bestätigen einen klaren Zusammenhang zwoschen vielen Zivilisationskrankheiten und dem üblichen hohen Verzehr an Tierischem.

Sein Verhalten in dieser Frage muss aber letztlich jeder für sich selbst entscheiden bzw. auch verantworten; ich habe da keinen missionarischen Eifer.
Für mich ist das ebenso wie früher bei üblen Schulhofspielen: Man muss weder mitmachen noch dabei stehen bleiben. Man kann einfach weg gehen oder aber auch auf das Unrechte daran aufmerksam machen - dann natürlich mit dem Risiko, dabei selbst etwas auf die 'Zwölf' zu bekommen.


Wohl weiß ich, dass ich mit meinem Bericht über meinen Selbstversuch einen positiven Beitrag zu einer (aktuell noch) Minderheitenmeinung schreibe. Da lässt sich mit spitzer Zunge genüsslich 'draufhalten', wie bereits geschehen, wie du weiter unten nachsehen kannst. Das kann ich nicht verhindern, denn diese Plattform ist demokratisch und von Meinungsfreiheit geprägt. Ich bitte dich jedoch um Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Es muss ja nicht jeder einen Kommentar verfassen, dem die Richtung meines Selbstversuchs nicht passt oder gefällt.
Ich käme nicht auf die Idee, einem leidenschaftlichen Fleischesser seinen Demeter-Braten madig zu machen und mich abfällig darüber zu äußern, nur weil das für mich persönlich nicht (mehr) in Frage kommt.
Individuelle Entscheidungen in freier Selbstverantwortung lassen sich weder verallgemeinern noch anderen aufzwingen.
Was ich hier will, ist dich und deine Gedanken anzusprechen bzw. anzuregen; wenn es dabei zu einer positiven Resonanz führt, dann freut mich das. Ärgert dich der Inhalt, dann hat er dich ganz sicher ebenfalls angesprochen und eventuell wunde Punkte berührt.


Für mich gilt im Wesentlichen die Devise 'leben und leben lassen' - ich habe Respekt vor jedem auch ganz anderes gearteten Lebensweg.
Veganer sind keine per se besseren Menschen als andere - sie haben mit ihrer Grundeinstellung allerdings einen für Mitwelt und Mitmenschen günstigen Einfluss durch ihre Ernährungsentscheidungen, da die Vervielfachung von Umweltbelastung, die durch die Tierhaltung entfällt, die im Vergleich pro Kilogramm Nahrungsmittel nun einmal zwingend entsteht.
Für diesen Ökologischen Vorteil kann und will ich hier werben, denn ich mache am eigenen Leib die Erfahrung, dass es gut funktioniert - zumindest uinter den Bedingungen, die ich selbst bei mir ausprobiert habe. Du siehst, ich will nicht behaupten, dass das bei jedem funktioniert, der ganz anders lebt und der ganz andere Veranlagungen wie auch Vorlieben hat als ich.

Die pauschale Behauptung der vorherrschenden Doktrin, dass tierfreie (vegane) Ernährung immer eine Mangelernährung ist, haben meine bisherigen Erfahrungen allerdings deutlich widerlegt. In der akademischen Wissenschaftswelt gilt immer noch:
Ein allgemeiner Lehrsatz ist nur so lange richtig und gültig, bis er in einem überprüfbaren Experiment (auch im Einzelfall!) widerlegt wird. Genau das ist hier geschehen. Kurz und gut: Die Behauptung ist falsch; sie ist zumindest in dieser absolut formulierten Weise unwahr.


Ich werde dich an dieser Stelle weiter über den Verlauf meines fortdauernden Experimentes auf dem Laufenden halten - auch dann, wenn es echte Probleme geben sollte, die ich möglicherweise auf diese Ernährungsweise zurückführen muss. Genau Solches hat mich vor vielen Jahren ja dazu geführt, Änderungen an meiner Ernährungsweise vorzunehmen. Gesundheitliche Probleme - entstanden durch meine Ess- und Trinkentscheidungen - d. h. auch Übernahme von Eigenverantwortung - waren Motivation für mich, es anders als bisher zu machen.
Warum? Weil es die Schulmediziner mit mir nicht hinbekamen! Sie verschrieben mir dies und das, schrieben mich eventuell krank oder verordneten irgendwelche Therapien mit Geräten oder Physiotherapeuten - doch stets ohne anhaltenden Erfolg.
Den habe ich nun seit einigen Jahren - aber selbst organisiert und ohne Mitwirken jedes Arztes.
Solltest du gute Erfahrungen mit deinen Medizinern gemacht haben, dann soll dir das diese nicht vermiesen. Ich hatte da weniger Glück - wohl aber auch, weil ich eben im Wesentlichen selbst Mitverursacher meiner gesundheitlichen Probleme war (und bin???)



Was ich im Tiefsten anstrebe, lässt sich mit Geld nicht kaufen: geistige Klarheit, Wachheit, Gesundheit, gelingende Beziehungen und echte Gegenseitigkeit - bei aller Verschiedenheit und Gegensätzlichkeit.
Ein bisschen Ablästern - wenn man sich denn gut kennt und versteht - kann dann ruhig auch einmal sein.

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6. 2. 2014

Es ist Zeit für ein kleines Update für diesen Beitrag: Inzwischen habe ich mich ein bisschen schlauer gemacht über das Vitamin B12, vor dessen Mangel in den Kommentaren zu diesem Artikel so viele gewarnt haben – teilweise in tiefschwarzen Farben.
Es handelt sich dabei im Wesentlichen um das seltene Spurenelement Kobalt, das für unsere Nerven und die Leber-Entgiftungsleistung von zentraler Bedeutung sein soll. Müdigkeit und Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen und Orientierungsmangel sollen z. B. Typische Symptome bei B12-Mangel sein.

Vergleiche ich das mit meinen Erfahrungen der vergangenen 7 Monate, dann stelle ich bei mir nach wie vor eher das Gegenteil davon fest. Ich werde gut wach, bin nicht morgenmuffelig, komme rasch in die Gänge und bin tatkräftig. Ich sehe Aufgaben wie auch Probleme und packe sie rasch an – viel früher als in vergangenen Tagen.
Vor einer Woche bin ich erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder auf den Gedanken gekommen, es doch mal wieder mit dem Joggen zu versuchen. Wegen ernsthafter Fußgelenkbeschwerden habe ich das Laufen mit meinen Invaliditätsfolgen aus einem schweren Verkahrsunfall damals 'endgültig' aufgegeben. So dachte ich zumindest.
Weit gefehlt: Nach einem Test über 2 Kilometer folgte noch am gleichen Tag einer über 6 Kilometer Strecke über einen Nordseedeich mit Grasnarbe bei Frost und Wind. Das Ganze verlief nach einigen vorübergehenden Knieproblemen reibungslos und machte mir Spaß. Ich kam nicht außer Atem; meine Beine und Gelenke spielten mit. Am nächsten Tag gab es nur etwas Muskelkater in den vorderen Oberschenkelmuskeln.
Jetzt komme ich einfach wieder auf die Idee zu laufen. Das sind freilich keine Tempoläufe: Statt 4-4,5 km/h beim Wandern sind es dann etwa 6-7 Stundenkilometer. Es ist halt eine ganz andere Art der Fortbewegung, bei der alles etwas mehr in Wallung kommt und dennoch auf Dauer diese Last gerne mitmacht. Ich schwitze dabei nicht – in der frostigen Nordseeluft wurde ich dabei erst richtig warm, denn der Wind entzieht dem Körper viel Wärme. Den Anorak und eine dünne Kopfbedeckung behielt ich dabei an; die Handschuhe wurden mir nach der Hälfte der zeit zu warm.
Heute joggte ich von zu Hause die Strecke zur von mir zeitweise ehrenamtlich mitbetreuten Krankenhausbibliothek hin und zurück – ebenfalls ohne Schwitzen und ohne außer Puste zu kommen. Keine Schmerzen und keine Ruhephase nötig. So macht das Freude.

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Mit einem B12-Mangel ist das alles nicht zu vereinbaren; darum mache ich nach wie vor auch keinen Statustest. Meine Leber erscheint mir weit weniger belastet als früher; insofern kann ich über deren Entgiftungsleistung eher weniger aussagen. Ich nehme ja viel weniger Fragwürdiges zu mir als in vergangenen Tagen – was soll ihr da heute viel Arbeit bereiten?
Mein Durst ist weiter gering; Trink- und Urinmenge damit ebenfalls. Der Geruch ist milder und weniger streng als früher. Ich muss nachts nicht mehr aufstehen und aufs Klo gehen – mit fast 63 Jahren eine nette persönliche Antwort auf die Fernsehwerbung: „Weniger müssen müssen...“.

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Gestern feierte unser Jüngster seinen 27. Geburtstag. Dazu hatte er die Familie eingeladen und zwei Kuchen selbst gebacken. Es gab Marmorkuchen und einen Bananen-Sahnekuchen sowie Kaffee und Schlagsahne – alles Dinge, die bei mir im Alltag nicht mehr auf den Tisch kommen.
Was tun? Sollte ich ihn wie zwei weitere Gäste in seinen Bemühungen frustrieren und Prinzipientreue demonstrieren?
Ich erinnerte mich an die russische Ärztin Galina Schatalowa, die in hohem Alter unter anderem eine Philosophie der Gesundheit verfasste. Darin vertritt sie einfach den Grundsatz, dass Ernährung die Gesundheit im Alltag entscheidend beeinflusst und nicht in Ausnahmesituationen. Bei ihr heißt das im Klartext: „Auf Familienfesten geht einfach alles.“
Getreu dieser Richtlinie machte ich gerne und problemlos meine Ausnahme und genehmigte mir von allem in ganz üblichen Portionen. Es hat mir geschmeckt, wenn auch der Bauch sich danach etwas schwerer und träger fühlte als sonst nach dem Essen. Auch musste ich mehr trinken und nachts auf die Toilette.
Auf diese Weise wurde der Gastgeber nicht frustriert; ich durfte 'verbotene Früchte' kosten und heute ist wieder alles beim Alten. Ich weiß mich längst als so stabil, dass ich nicht mehr zurück in das alte Ernährungsmuster will. Viel zu sehr gefällt mir heute das weitgehend Rohe und Unverarbeitete zum Essen und Trinken – so wie gewachsen bzw. aus der Erde geholt, so auch gegessen und getrunken.


Demnächst geht es hier weiter mit neuen Updates – sollten sich Probleme ergeben, dann werde ich sie dir nicht verschweigen. Bekanntlich wollen die gelöst werden und das macht mir zur Zeit Spaß.

Das folgende Update kannst du als meinen Beitrag 19 nachlesen: Nach einem Jahr Pflanzenfresserei...

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