20. Weltenretter und Lebensverbesserer: Arbeitet zusammen und macht euch das Leben nicht gegenseitig schwer! Zur Diskussionskultur auf öffentlichen Seiten (ni

20. Weltenretter und Lebensverbesserer: Arbeitet zusammen und macht euch das Leben nicht gegenseitig schwer! Zur Diskussionskultur auf öffentlichen Seiten (nicht nur) im ökosozialen Bereich bearbeiten löschen

20. Weltenretter und Lebensverbesserer: Arbeitet zusammen und macht euch das Leben nicht gegenseitig schwer! Zur Diskussionskultur auf öffentlichen Seiten (nicht nur) im ökosozialen Bereich
Ich komme aus aktuellem Anlass zu diesem eigentlich nicht geplanten Artikel. Immer wieder lese ich in Foren und auch auf dieser Plattform Diskussionsbeiträge zu Blogs und Kommentaren von Lesern bzw. Autoren, die für unnötigen Verdruss sorgen.

Auch ich bin davon wiederholt selbst betroffen und mache mir Gedanken, wie jeder von uns ganz einfach und ohne besondere Schwierigkeiten dazu beitragen kann, dass das Miteinander hier für alle Beteiligten leichter gelingt.

Hinter misslichen 'Auftritten' steckt ja nicht unbedingt Bosheit, sondern viel häufiger Unerfahrenheit, aktuell gereizte Grundstimmung, spontanes Auftreten gegenüber völlig unbekannten Mitmenschen, persönlicher Stress - schließlich auch Unwissenheit über hier auf Utopia bestehende (wirklich gute!) Möglichkeiten, die bei der Gestaltung eines gelingenden Miteinanders im Gedankenaustausch wirklich hilfreich sind.

Titelbild: 'Zum In-die-Luft-Gehen'...?

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("...zu Ihrem Beitrag hätte ich in aller Sachlichkeit folgendes anzumerken...")

29. 7. 2014


Leider kommt es nicht so selten vor, dass Diskussionsbeiträge bzw. Kommentare auf eine Weise verfasst sind, die sowohl bei interessierten Lesern wie auch bei den Autoren negative Stimmungen erzeugen, weil Art und Inhalt der Texte mit unnötigem Beiwerk versehen sind, die weder geistig gut tun noch seelisch:
a) weil sie mehr oder weniger versteckte persönliche Angriffe auf den Blogschreiber bzw. Verfasser von Kommentaren enthalten,
b) dabei sein Wissen und seine Fachkompetenz herabwürdigen,
c) seine Absichten und Strategien als leichtsinnig, leichtfertig, inkompetent und verantwortungslos abstempeln,
d) seine Motivationen als unehrenhaft, 'spinnert' oder 'schmuddelig' erscheinen lassen.
Dies alles kann in mehr oder weniger offener Weise geschehen; im unangenehmsten Fall tun sich mehrere Kommentatoren in einer Art von spontaner Allianz zusammen und bewirken mehr oder weniger bewusst ein 'Bashing' – dies ist eine gängige englischsprachige Bezeichnung für öffentliche Beschimpfung oder Beleidigung.

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(...zum Narren gemacht...)

Was bewirkt dies?

- sicher Frustration beim verbal vor den Kopf Gestoßenen, der seine Ausführungen nicht in angemessener Weise gewürdigt (will nicht jeder in Würde behandelt werden?) sieht: Wollen die 'Angreifer' etwa selbst so behandelt werden oder tragen sie eine feige Stellvertreter-Strategie aus, in der sie eigene Verletzungen ihres Seelenlebens an eigentlich Unbeteiligten auslassen, die man sich im Netz leicht ausgucken kann?,
- auch dessen Gegenwehr, wenn er oder sie sich in einem öffentlichen Raum falsch dargestellt und verunglimpft betrachten muss und er dies so nicht im Raum stehen lassen will,
- oft entstehen dabei längere Diskussionen, die auf den öffentlichen Plattformen bzw. Foren jedermann zugänglich sind, die nervig erscheinen, weil sie sich vom interessierten Leser mit zunehmender Länge und Heftigkeit nur noch schwer als motivierend für das eigentlich behandelte Thema und den Inhalt empfinden lassen.
- Mitleser fragen sich: Was treiben da diese Streithähne und Streithennen? Was tun die uns hier an? Haben die und wir nicht eigentlich Wichtigeres zu tun?
- Auch die Plattform selbst bzw. bestimmte Teile von ihr und ihr Ansehen wird bei einem verstärkten Auftreten solcher Art von Inhalten beschädigt, weil hier immerhin von Menschen in einer Art und Weise miteinander umgegangen wird, wie man sich dies für sich selbst sicher keinesfalls wünschen würde. Dieser negativen Wirkung können sich interessierte Leser nicht entziehen.

Im öffentlichen Raum, speziell auch hier im öffentlichen Internet, werden im Austausch von Meinungen nicht nur Inhalte transportiert, sondern auch Stimmungen erzeugt. Wirken die Inhalte und die Art ihrer Darstellung auf mich anregend, verständlich, motivierend und auf diese Weise ermutigend – oder eher abstoßend, unverständlich und somit demotivierend bzw. entmutigend? Geht man hier wirklich fair und einfühlsam miteinander um, so dass ich mich auf diesen Internetseiten gerne aufhalte? Was bezweckt der Kommentator/die Kommentatorin mit seinen/ihren Bemerkungen?
Dies sind Gedanken, die sich jeder Kommentator auf öffentlichen Internetseiten – vor allem auf solchen mit ökologischem Anspruch – beim Verfassen seiner Diskussionsbeiträge stellen sollte, ganz ernsthaft.

Einfach mal Dampf ablassen, das mag ja für die eigene Katharsis ganz nett sein, aber gegenüber den meist völlig unbekannten Angegriffenen bzw. Gemeinten wie auch bei völlig unbeteiligten interessierten Lesern kommt das nicht besonders gut an – maximal bei denen, die ohnehin zu Sticheleien, Herabwürdigungen und Verdächtigungen gegenüber anderen neigen, aus welchen persönlichen Gründen auch immer.

Es mag durchaus menschlich sein, dass wir mit zunehmendem sozialen Beziehungsabstand oder Bekanntheitsgrad – und der ist im Netz häufig maximal groß – dazu neigen, es mit der Wortwahl nicht mehr so genau zu nehmen: Der Angesprochene wird mich schon irgendwie verstehen! Da dies mit abnehmender Bekanntheit miteinander allerdings immer unwahrscheinlicher ist, geht dies sehr häufig schief. Es werden Gefühle verletzt, der Angesprochene fühlt sich missverstanden und verunglimpft.
„Wieso gibt sich der/die so empfindlich und dünnhäutig“, wird dann auch noch oft gesagt und in der Nachfolge die zweite verbale Attacke gestartet – gerne verbrämt mit eigenem hehrem Engagement, großem Sachwissen und nur mit den besten eigenen Absichten, versteht sich.

Im Grunde aber haben Menschen, die auf Utopia und anderen Seiten mit ökologischem Anspruch unterwegs sind, eigentlich das Motiv, sich um sich selbst, um seine Mitmenschen, um Tiere, Pflanzen, auch die 'unbelebte' Natur zu sorgen und einen verträglicheren Umgang miteinander zu verwirklichen.
Was haben dann dort – wohlgemerkt im öffentlichen Bereich – solche Beiträge zu suchen, die doch offensichtlich mit negativen Stimmungen aufgeladen sind und diese dort verbreiten?
Immerhin gibt es auf Utopia die Möglichkeit, einem Verfasser oder Kommentator unmittelbar eine private Mail zukommen zu lassen, wenn man sich innerlich über einen Beitrag aufregt und Dampf ablassen will! Dieser Weg hat den unschätzbaren Vorteil, dass emotional negativ aufgeladene Beiträge genau dort landen, wo sie auch hingehören. Der/die Angegriffene braucht sich nicht öffentlich 'beharkt' zu sehen und kann ganz anders auf den ihm gesandten Beitrag reagieren. Öffentliche Selbstbehauptung ist dann nicht mehr nötig – wozu sollte man sich überhaupt öffentlich rechtfertigen müssen für ernsthafte und sehr persönliche Beiträge, die sicher immer auch angreifbare Passagen enthalten? Jeder Leser müsste doch wissen, dass es sich hier um persönliche Inhalte handelt und nicht um Lehrmeinungen oder Behauptungen solcher Art.
Auf diese Weise entfallen die gereizten und sich behauptenden Reaktionen im öffentlichen Raum, wo sie selten souverän und ansprechend wirken. Wer ist schon so schlagfertig, dass er sowohl einfühlsam wie auch diplomatisch und witzig jede Attacke rasch parieren kann?
Ich habe an aufreibenden öffentlichen Diskkussionen anderer als Unbeteiligter und nun aktuell als wiederholt aktiv Betroffener wie auch Beteiligter einen Lernprozess durchgemacht, der meine Wahrnehmung deutlich geschärft hat, was öffentlich geht und was nicht, wenn man wirklich 'ankommen' können will. Wer will das nicht, wenn er/sie öffentlich Beiträge einstellt?

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(...dieses zwischenmenschliche Klima braucht niemand in öffentlichen Foren...)

Warum aber wird von dieser Möglichkeit der privaten Mail meist nur dort regelmäßig Gebrauch gemacht, wo man ohnehin bereits in einer positiven Zusammenarbeit angekommen ist?
Wer öffentlich und anonym in der oben beschriebenen fragwürdigen Weise auf die persönlichen Beiträge Unbekannter losgeht, der erhofft sich im Stillen (möglicherweise durchaus unbewusst - ich will da keinesfalls pauschal boshafte Absicht unterstellen) oft noch, dass ihm/ihr auch andere in ähnlicher Weise zur Seite springen.
Das ist ähnlich wie bei Schulhofstreitereien aus unserer Kinderzeit, wo eine lautstarke Auseinandersetzung schnell Mithörer und (scheinbar) Interessierte anlockt: Da liegt etwas in der Luft; da ist etwas los! Nicht gerade selten geschieht es dann, dass sich eigentlich völlig Unbeteiligte einmischen und eine der Streitparteien verstärken. Mit welchen unerfreulichen Auswirkungen dies dann oft weitergeht, brauche ich niemandem von euch auszumalen; ihr habt es als Kinder und Jugendliche – ob als Zuschauer aus Nähe oder Ferne bzw. als Beteiligte – selbst oft und lange genug erlebt.
Doch hat uns das gefallen? Hat uns das angeregt und Hilfe für Konflikte im Alltag gegeben?

Damit zurück zu Utopia und anderen Internetseiten mit einem gewissen ökosozialen Anspruch: Was kann hier jeder leicht dazu beitragen, dass sein Engagement hier zu gelingenden Resultaten führt und Menschen gleichen Interesses wirklich zusammen führt?

1. Ich würde vorschlagen, dass wir das 'Dampf Ablassen' auf dem Wege der privaten Mail ins Postfach des Mitgliedes verschieben – erst einmal grundsätzlich. Damit wird unnötige Schärfe und seelische Verletzung, die hier nicht hin gehört, schon aus dem öffentlichen Raum gehalten. Der wird somit von verbalem 'Gebrüll' frei und sauber gehalten.
Jeder kann dann sagen was er/sie will und auch in welcher Form, denn es gibt nur einen Empfänger bzw. eine Empfängerin und nicht beliebig viele Mitleser, die eigentlich unbeteiligt sind. Schmutzige 'Schulhofschlachten' entfallen so automatisch.
Wenn sich ein Autor wirklich als völlig inakzeptabel in seiner privaten Kommunikation darstellt, dann kann sich jeder immer noch überlegen, ob er eine öffentliche Auseinandersetzung für wirklich notwendig hält oder nicht.
2. Dann gibt es auch Menschen, die sich berufen fühlen, zu bestimmten Themen an allen nur möglichen Stellen im Netz ihre 'Marke' zu hinterlassen (meist eine favorisierte Ansicht, die als eine Art von unumstößlicher, endgültiger Wahrheit dargestellt wird) und jeden andersartigen Standpunkt zu diesem Thema in vielfältiger Weise stets aufs Neue niedermachen. Das merkt man erst so nach und nach, wenn sich statt einem Meinungsaustausch vieler im Kommentarteil ein öffentlicher Dialog - eben eine private Auseinandersetzung - entwickelt. Wenn jemand das erkennt, sollte er/sie spätestens diese Auseinandersetzung in den privaten Account verlegen. Akzeptiert der Gegenpart das nicht, dann hilft nur noch eigenes Schweigen im öffentlichen Teil.

Auf diese Weise kultivieren wir hier auf Internet-Seiten Aktiven einen friedlicheren Umgangsstil – mit berechtigter Hoffnung auf besser gelingende Verständigungsversuche. Immerhin mühen wir uns doch nicht nur jeder für sich, sondern hoffentlich auch ein wenig gemeinsam um Verbesserung der Lebensumstände in dieser Welt!

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(der Autor beim Verfassen seiner Begründung zur eigenen Kriegsdienstverweigerung - beim dem Reinigen des Gewehrs nach einem Geländetraining mit Übungsmunition)

3. Noch ein Vorschlag, falls es in Beiträgen zu langen, zähen und inhaltlich wenig befriedigenden 'Redeschlachten' gekommen sein sollte, die zwar niemand wollte, aber die dennoch irgendwie zustande kamen:
Im Gegensatz zu Google, wo die Löschung von Eingaben nur gerichtlich erstritten werden konnte, die aber immer noch sehr schwierig und langwierig bzw. nur unter engen Voraussetzungen möglich ist – warum sollte nicht jeder Nutzer selbst seine Inhalte löschen können, hinter denen er nicht mehr steht und durch die er sich sowie andere beschädigt sieht? - kannst du selbst jeden deiner Beiträge aus dem Netz nehmen, falls du dies möchtest.
Zumindest gilt das für den Bereich, in dem ich bisher aktiv war – bei Blogs und Kommentaren dazu. Auch kannst du deine Beiträge überarbeiten, falls du selbst bemerkst, dass du dich in Wortwahl oder transportierter Stimmung vergriffen hast.


Ein Schlusswort:
Ich persönlich halte die bei uns verbriefte Meinungsfreiheit - die Freiheit, seine Gedanken ohne Angst anderen offen und ehrlich mitteilen und darlegen zu können - für ein unendlich wertvolles Kulturgut. Wir sollten es wirklich wertschätzen und einfühlsam nutzen. Das kommt allen zugute und hilft dabei, die Lebensqualität aller zu verbessern - mit ganz einfachen Mitteln.

Wer von euch noch gute Ideen hat, die für ein gelingendes Auftreten und Verständigen auf Utopia bzw. Im Netz leicht für jeden umzusetzen sind, den bitte ich um seinen öffentlichen Beitrag im Anschluss an diesen Beitrag.

Unser Leben ist zu kurz, um seine Zeit mit Streitereien zu verbringen und auf diese Weise Kraft wie auch Zeit unnötig zu vergeuden!

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("Will man andere zum Umdenken bewegen, so muss man das einfühlsam tun." (Dalai Lama))

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