Unser Kulturkreis hat viel Wertvolles hervorgebracht. Das Loblied darauf singen Grundgesetzpräambeln und viele Gewinner dieses Lebensprinzips. Ich gehöre auf der einen Seite genau zu denen und genieße im Materiellen wie auch im gesetzlich Geschützten die dadurch geschaffenen Vorteile.

Wenn ich hier nicht in den Chor der Lobpreisenden einstimme, dann vor allem deshalb nicht, weil ich auch früh an mir selbst intensiv Schattenseiten des westlichen Lebensstils kennengelernt habe, die mich und meine Lebensumgebung schwer belasteten.

 

Es war eine Menge 'friendly fire', das meine Gesundheit destabilisierte, weil ich es in kindlicher Fehleinschätzung als 'gut' beurteilte und alltäglichen Zugang dazu hatte. Empfindliche Atemwege bei massenhafter Kohleheizung in der Großstadt der Nachkriegszeit einerseits wie auch Probleme durch Verkehrs- und Arbeitslärm im Alltag sind neben der 'gutbürgerlichen Küche' wie auch den ungesunden Snacks und Süßigkeiten aller Art - bei intensiver eigener Nutzung dieses Angebotes im Alltag bewirkten alles andere als eine stabile Gesundheit, ein klares Denken, Wahrnehmen und Einschätzen meiner Lebenssituation in meiner früheren Entwicklungszeit.

 

Als junger Erwachsener spürte ich deutlich, dass meine Entwicklung auch im psychosozialen Bereich trotz Schul- und Hochschulausbildung nicht den Verlauf nahm, den ich mir vorgestellt hatte. Ich folgte allerdings nicht dem Zeitgeist, der eigene Fehlentwicklungen gerne auf 'die Umstände' oder auf die 'Gesellschaft' als Ursache abschob, sondern fühlte mich zu meinem Glück mehr zu der Grundeinstellung hingezogen, die auch mir selbst die Verantwortung für die eigene Lebensgestaltung zuwies. Dies habe ich als Idee von meinen Eltern aufgegriffen: Auf dich selbst kannst du mehr Einfluss nehmen als auf irgendjemanden sonst auf dieser Welt! Mit dieser Einstellung gewann ich wenigstens grundsätzlich eine Art von eigener Souveränität in Bezug auf die eigene Lebensgestaltung, was aus heutiger Sicht ein größes Glück für mich bedeutete:

Ich musste mich zwar selbst mühen und suchen, dafür aber konnte ich Richtungen und Geschwindigkeit eigenen Wirkens wenigstens aus eigener Kraft heraus beeinflussen. Ich war nicht bereit, mich zum Opfer von Umständen und äußeren Rahmenbedingungen machen zu lassen - wo es doch nicht wunschgemäß mit meiner Entwicklung voran ging.

 

Psychologie und Soziologie waren nicht zufällig Lerngebiete auf meinem Ausbildungsweg. Auch Musik konnte ich studieren und damit heilende Kräfte selbst nutzen lernen - nicht nur als Konsument.

Doch stressige Arbeit im Schulsystem, viel Lärm auch in der eigenen Lebensumgebung mit Autofluchten ins 'Grüne' bewirkten doch mangelhafte eigene Entspannungsentscheidungen mit Alkohol, Zigaretten und Kaffee - zusätzlich zu üppiges Essen als Entschädigung für die Zumutungen des Berufsalltages.

Meine Gesundheit hatte immer wieder ihre 'Aussetzer', obwohl ich doch gar nicht so sehr anders lebte als der Bevölkerungsdurchschnitt. Besserung war erst in Sicht, als ich genau das als ein wesentliches Grundproblem für mich erkannte: Gerade das bei uns Normale ist durchsetzt von krankhaften Arrangements und Konstruktionen:

 

Die Nahrung ist weitgehend naturfern und viel zu stark verarbeitet; so genannte Light-Produkte verstärken diesen negativen Grund-Effekt ebenso wie künstliche Süßstoffe. Alles doch ganz normal!

Die Medizin besteht überwiegend aus giftigen Substanzen, die von einem Arzt verordnet werden müssen, weil ihre Anwendung gefährlich ist. Außerdem wirkt sie nur gegen die erlittenen Symptome, nicht aber gegen die eigentliche Krankheit, die der Arzt weder ergründet noch herausfindet. Dafür wird er nämlich nicht bezahlt - weder von den Leiszungsträgern noch vom Patienten, der doch gar nichts Grundsätzliches an seinem Lebensstil ändern will. Daran hat auch die Wirtschaftsorganisation und mit ihr die Staatsführung kein Interesse. Es würde ja sonst weniger konsumiert und somit weniger 'Wohlstand' produziert, der im Bruttozozialprodukt, an den Firmengewinnen, den Steuereinnahmen und nicht zuletzt am Monatseinkommen eines jeden Werktätigen gemessen wird.

 

Waldsterben und Erderwärmung als Folgen der auf ständigem Wachstum basierenden industriellen Wirtschaft waren seit den 70er Jahren bekannt. Auch die Unmöglichkeit einer sicheren Atom-Energiewirtschaft war damals jedem bekannt, der sich für die Fragen der Reaktorsicherheit und vor allem auch für die Endlagerung und den Rückbau mit Blick auf verstrahlte Jahrzehntausende interessierte. Dennoch: Das alles wurde politisch und in der Mehrheitsmeinung als wirtschaftsschädlich gebrandmarkt und als utopisch abgetan. 'Weiter so wie bisher' war der passende Slogan aus der frühen Kohl-Ära. Er sollte noch lange gelten.

Deutschland machte sich selbst unter Mitregierung der neuen Grünen Partei auf den Weg in militärische Einsätze mit Waffen. Das Land war schließlich einer der größten Waffenhersteller in der Welt und profitierte somit auch vom Kriegseinsatz - nicht nur vom eigenen versteht sich.

 

Wider besseres Wissen leistet sich unser Land auch den Weg zu einem großen Fleisch-Exporteur. Es wird trotz rückläufigen Fleischumsatzes im eigenen Land am Ausbau der Kapazitäten mit dem Ziel des Verkaufs im Ausland gearbeitet. Industrielle Massentierhaltung, die völlig ignoriert, dass es sich bei den unter unwürdigen Bedingungen gehaltenen so genannten 'Nutztieren' um fühlende und leidensfähige Lebewesen handelt, die auch nicht zur Kenntnis nimmt, dass diese Wesen ihre natürlichen Anlagen unter diesen Bedingungen nicht ausleben können, betrachtet diese Wesen wie Dinge, über die man weitgehend frei verfügen kann. Kriegsgefangenschaft und Folterhaft sind diesem Treiben gar nicht so ferne, obwohl man sich das nicht so gerne eingesteht. An der Sache ändert das aber nichts.

 

Ich will den Katalog der 'Leichen im Keller' an dieser Stelle nicht weiter ausbreiten. Das geschieht in den Artikeln, die du unterhalb der Bildergalerie findest.