33. Der Charakter kommt uns immer in die Quere - Teil 1

Unser Wesen, unser Typisches, der 'Charakter':

- Das hat etwas mit Gewohnheiten zu tun.

- Das sind auch Reaktionen, die wir wie automatisch zeigen.

- Nicht alles davon lässt sich auf die eigene Familie und Lebensumgebung zurückführen.

- Es sieht dann so aus, als ob wir bereits einige 'Voreinstellungen', Vorlieben, Neigungen, Sichtweisen und typische Interpretationsmuster bereits mit in dieses Leben hineingenommen hätten.

 

Mit alledem setzen wir uns, aber auch andere in Szene und lassen wir uns von ihnen in Szene setzen. Neider und Spötter sind uns sicher; diese Rollen nimmt allerdings auch jeder selbst ein - freilich ohne dass wir das gerne einräumen. Dahinter stehen schließlich 'niedere' Motivationen, doch sie sind absolut menschlich und gehören untrennbar zu uns.

In diesem Beitrag will ich erstmals versuchen, astrologisch-psychologische Aussagen anzuwenden und ihre Praxistauglichkeit zu erproben.


Wie entsteht das, was wir als Charakter bezeichnen?

Das Wort Charakter  von griechisch χαρακτήρ charaktér ‚Prägestempel‘, ‚Prägung‘, im übertragenen Sinne ‚Merkmal‘) bezeichnet.

Unter Charakter versteht man traditionell – ausgehend von der aristotelischen Ethik – und erneut in der modernen Psychologie diejenigen persönlichen Kompetenzen, die Voraussetzung für ein moralisches Verhalten bilden.

In einer zweiten, in der antiken Naturphilosophie wurzelnden Traditionslinie versteht man unter dem Charakter eines Menschen auch dessen Temperament bzw. dessen auffällige Verhaltensgewohnheiten.

                                                                                        (Quelle: Wikipedia)

 

Was prägt uns, welche Stempel bekommen wir aufgedrückt? Wie kommen wir an die Merkale, die für uns 'typisch' oder kennzeichnend sind? Wann, wo und wie geraten sie an uns?

 

Dieser Artikel ist kein allgemeiner, sondern er versucht, diese Fragen am Beispiel des Verfassers zu bearbeiten. Ich verwende dazu auch Bilder, in denen ich mich in Szene setze bzw. von anderen in Szene gesetzt werde. Zwei Darstellungen sind schon gezeigt; sie zeigen mich einerseits als athletisch und körperbetont - andererseits als genussorientiert. Die Aussagen dahinter könnten lauten: "Ich kann alles!" und "Das Leben ist schön!" Damit sind zu Beginn gleich zwei Wunschvorstellungen oder Wahrnehmungsweisen aufgeführt, die meine Reaktionsbereitschaft auf Herausforderungen im Leben mit kennzeichnen.

 

(Im Verlaufe dieses Beitrages werde ich die psychologische Astrologie hinzuziehen, um die Frage nach möglichen kosmischen Voreinstellungen bei mir zu beleuchten. Ich lese Claus und Fritz Riemann sowie Oskar Adler, um hier meine aktuellen Quellen zu benennen. Dem kritischen Leser kann ich versichern:

Mit Astrologie kam ich ernsthaft zum ersten Mal vor gut zwei Monaten in Kontakt; bis dorthin war sie mir stets vollständig gleichgültig, uninteressant und unwesentlich gewesen. Da alle meine Artikel bis auf die letzten vier vor meiner Begegnung mit Astrologie entstanden, sind alle meine persönlichen Aussagen dort völlig unbeeinflusst von astrologischem Denken.

Das ist insofern entscheidend, als in der Psychologie gerne eine selbsterfüllende Prophezeihung im Sinne eines angelesenen Verhaltens angenommen wird, die bestimmten Lehren und ihren Aussagen zu entsprechen versucht. Dies kann bei mir allerdings nicht gegeben sein: Wenn du meine (Selbst-) Aussagen hier kritisch hinterfragen willst, dann lies zur Kontrolle meine persönlichen Selbstaussagen aus der Zeit vor September 2015 nach! Sie sind astrologisch noch völlig 'unbeleckt'.)

 

War das Gefühl von Fähigkeit bzw. von einer schönen Welt von Beginn an so bei mir, wie vorhin beschrieben? Sicher nicht: Zu Beginn erlebte ich mich sehr oft als hilflos und angewiesen; die Eltern standen jedoch nicht immer als Hilfe zur Verfügung. Obwohl mein Leben dann sicher nicht in Gefahr war, konnte ich aber dann meinen Willen nicht unbedingt bekommen. Ich empfand es als 'ungerecht', dass ich mit einer solch schwachen Grundausstattung in dieses Leben starten musste. Ganz schön anspruchsvoll, der Kleine schon damals!

Auch war mein Bewegungs- und Handlungsspielraum durch Verbote begrenzt, die ich nicht verstand (oder nicht verstehen wollte?). Darin sah ich mich nicht unbedingt 'gerecht' behandelt. Mit von außen gesetzten Grenzen habe ich mich bereits sehr früh schwer getan, sie zu akzeptieren.

Immerhin gab es 'Wenn-dann-Verhandlungen', die mir ermöglichten, nachts bei Bedarf still (also ohne Wecken der Eltern) aufs Töpfchen gehen zu können, weil im Falle meiner Bereitschaft zum Aufstehen im Dunklen zwei Stäbe in meinem Gitterbett ausgebaut blieben - ein Arrangement auf Gegenseitigkeit, für das ich allerdings eine Spielregel einhalten musste. Diese Art von Abmachung lag mir hingegen.

Auf einem Gärtnereigelände, wo meine Familie im Wohnhaus bei Verwandtschaft zur Miete wohnte, gab es immerhin Bewegungsraum und auch so einiges zum Ausprobieren.

Trotz meines 'Dickkopfes' war ich gleichzeitig ein ängstliches Kind: Während ich für viele Gefahren keinerlei Wahrnehmung hatte, so gab es auch Furchtbesetztes. Das nebenstehende Foto zeigt mich als Fünfjährigen, der mit dem Vater auf einem Weiher im Ruderboot sitzt. Ich schwitze innerlich Blut und Wasser, weil ich das Boot innerlich schon sinken sehe. In der Höhe und auf dem Wasser fühlte ich mich absolut unsicher. Da half auch kein gutes Zureden.

 

Als die Familie mit zunächst drei Kindern in das Erdgeschoss einer Düsseldorfer Wohnung mit alleiniger Gartennutzung gezogen war, verfügten wir über einen exklusiven Spielplatz.

Dass die Geschwister mir nicht unbedingt zu Willen

waren, wollte ich nicht ohne weiteres hinnehmen; doch ändern konnte ich das freilich nicht. Allerdings war es ab und zu 'schön', sich mit einem der beiden gegen das andere Geschwisterteil zu verbünden. Mitunter hatte aber auch ich genau dieses 'Nachsehen'.

Glück hatte ich, als wir verwaiste kleine Wildkaninchen geschenkt bekommen hatten. Ich war vernarrt darin und setzte meine Vorstellung durch, dass das letzte kleine Überlebende das Meine war. Vielleicht hatten die anderen auch nicht so viel Lust, die Stallpflege und das regelmäßige Füttern zu besorgen. Vielleicht waren sie aber auch so klug, dass sie ja ohne Besitzanspruch immer noch ein Kaninchen im Hof hatten...

Ein mieser Charakter? Auch mit dem Teilen, z. B. von Süßigkeiten tat ich mich schwer. Ich versuchte immer wieder, alles für mich zu behalten.

A propos Geschmack: Als Fünfjährigem fiel mir auf, dass mir Brot ohne Belag nicht mehr schmeckte: Ohne Butter und einen süßen oder herzhaften Belag schmeckte es mir 'langweilig'. Ich hatte offenbar 'gelernt', dass diese Beläge für mich die Speise 'aufwertete'. Ich hatte die psychotrope Wirkung von Fett, Zucker, Salz und Geräuchertem entdeckt. Damit noch nicht genug: Als Messdiener konsumierte ich zweimal wöchentlich im Alter von 8 und 9 Jahren wunderbaren süßen (Likör-) Messwein. Der roch sooo lecker und ich hatte um Erlaubnis gefragt, die übrigen Reste nach der Messe austrinken zu dürfen. Obwohl ich gut 3-4 Stunden benötigte, um wieder klar zu werden (und weil niemand, weder Eltern noch Lehrer etwas benerkten), behielt ich diese Praxis bis zum Eintritt ins Gymnasium bei. Dann siegte endlich die kindliche Vernunft uber die Lust auf guten Geschmack und den Rausch, der mich etwas irritierte (Warum musste etwas so Leckeres nur so dumme Begleiterscheinungen haben?): Schulschwierigkeiten wollte ich in der kommenden härteren Konkurrenz an der höheren Bildungsanstalt deswegen nicht riskieren.

 

Freundschaften waren schwierig: Unsere außerfamiliären Spielkameraden waren 'handverlesen'. Es kamen nur zarte und sehr liebe Kinder in Frage. Seifenpröbchen, Glanzbilder und Plastik-Sammelfigürchen aus 'Wundertüten' tauschen und so. Zu anderen Kindern durfte ich nicht und die nicht zu uns. Gemeinsam auf der Straße spielen ('Straßenkinder') kam auch nicht in Frage. Warum auch immer, ich setzte mich über diese Regelung nicht hinweg, bis ich in der fünften Klasse zu einem Freund durfte, der mich wirklich reizte. Er wohnte immerhin zwei Kilometer entfernt, die ich zu Fuß gehen musste. Leider durfte er nicht zu uns. Solche örtlich einseitigen Beziehungen haben es schwer, jahrelang zu halten: Wenn der Junge plötzlich mal keine Lust auf mich hatte, dann war das für mich eine kleine Katastrophe - hatte ich doch extra zu ihm einen so langen Weg zurückgelegt. Blieben langfristig neben meinen Geschwistern nur diese etwas langweiligen 'Randfiguren' als Spielkameraden.

 

 

Spielen war Pflicht: Nach Schule und Hausaufgaben gab es nur selten etwas im Haushalt zu tun. Etwas aus dem Keller holen, einkaufen gehen ab und zu. Ich hätte gerne mehr 'Richtiges' getan. Also fast 'nur' spielen! Ich richtete mich in einer Spielwelt ein - mit Kuscheltieren, Modelleisenbahn, mit Haustier, später mit der Erlaubnis, mit dem Familienfotoapparat Bilder auf eigene Kosten zu machen. Liebhabereien, Konsum, Genuss - das waren die Zutaten, mit denen ich mich in einer kindlichen Welt einnistete - nach und nach immer mehr die ureigenen Interessen vergessend und diese angenehme, bequeme, künstliche Welt für meine 'richtige', d. h. echte zu halten.

Unter dem, was mein Vater als 'Ernst des Lebens' bezeichnete, konnte ich mir nichts vorstellen. Auch die Schulausbildung führte mich nicht in Richtung auf eine bestimmte berufliche Tätigkeit. Ich lebte weitgehend in den Tag hinein und erwartete, dass sich schon alles 'richtig' für mich entwickeln würde. Solange konnte ich mir ja die Zeit vertreiben und mit Lustgewinn Verbundenes tun.

Ein Spielkind ist nicht zielstrebig und wird nicht zielstrebig. Dass ich so etwas entwickeln könnte wie einen Lebensplan, erschien mir im 'zarten' Alter von 24 Jahren tatsächlich noch als so etwas wie eine neue Idee. So lange dauerte es auch, bis ich zu Hause auszog, um mein Alltagsleben endlich selbst in die Hand zu nehmen: mein auf der Stelle trabendes Inneres in einer Psychotherapie aufarbeiten, mein Lehrerstudium zu Ende zu bringen und einen eigenen Haushalt führen zu lernen.

 

Eine eigenständige 'Kinderzeit' gab es vor 200 Jahren im gesellschaftlichen Mehrheitsblick gar nicht. Kinder galten als 'kleine Erwachsene' und hatten nach Kräften mitzuhelfen. Auch erwartete man Einordnung bzw. Unterordnung von ihnen. Ersteres hätte ich als Kind gerne geleistet und hätte dann Sinnvolles leisten können - zumindest einen gewissen Beitrag. Zweiteres wäre mir da weit schwerer gefallen. Ich tat mich mit Grenzsetzungen ausgesprochen schwer; Autoritäten waren mir fragwürdig.

 

Eine kindliche Welt:

- Das ist etwas, wo man selbst nicht verantwortlich ist - wo die 'anderen' alles schuld sind, was nicht gut läuft.

- In ihr nimmt man einen von außen her (Eltern, Schule, 'Gesellschaft') gesetzten Rahmen an und richtet sich in dem Vorgegebenen ein.

- Da die anderen verantwortlich sind, ist eigenes Mühen und Beitragen eher nebensächlich; dafür verzichtet man weitgehend auf Mitspracherechte.

- Darin soll es möglichst bequem, angenehm, gemütlich, sicher und weitgehend frei von Ansprüchen von außen her zugehen.

 

Der eigene Gestaltungsspielraum ist deutlich begrenzt, aber für das eigene Wohlverhalten wird man mit 'Wohlergehen' und 'Wunscherfüllung' (selbstverständlich nach den äußeren Vorgaben!) belohnt. Dafür arrangiert man sich als eine Art von Gegenleistung  mit dem Vorgegebenen.

Der vorgegebene Rahmen nimmt auf die persönlichen ureigenen Interessen nicht unbedingt Rücksicht  - sonst würde er ja ein erwachsenes oder wenigstens ein heranwachsendes Leben ermöglichen. Tatsächlich 'erkauft' er sich die Loyalität der in ihm 'Geborgenen'; es  findet zumindest ansatzweise auch eine Art von Korruption statt - eine Art von moralischem, sozialem oder auch materiellem 'Verderb'.

 

Unsere westliche Industriekultur kapitalistischer Prägung verlangt von ihren 'Mitgliedern' eine gewisse Art von Kindlichkeit gegenüber ihren Organisatoren sowie ihren Grundzügen bzw. Spielregeln: Sie erlaubt einem jeden einen materiell aufwändigen Lebensstil, in dem er sich zahlreiche Vorteile auf Kosten von Mitmenschen, Tieren und Mitwelt verschaffen kann, solange er die finanziellen Folgen tragen kann und negative Folgen=Schäden seines Tuns nicht unmittelbar erscheinen lässt, dass er als Verursacher erkennbar ist und damit gesetzlich geschützte Bereiche erkennbar Geschädigter beeinträchtigt. Als Gegenleistung lässt er sich in ein unfreies Lohnbeschäftigungssystem einspannen, in dem er weitgehend fremdbestimmte Arbeit zu verrichten hat.

Zwar sind die persönlichen Handlungsbereiche eingeschränkt, doch ermöglichen billige Energienutzung und Maschinen sowie der leichte Marktzugriff auf Billigprodukte aller Art eine Vielfalt von Besitzansprüchen wie auch Inanspruchnahme von Dienstleistungen.

Was sich hier so allgemein anhört und nach Juristerei riecht, erlaubt den Organisatoren dieses Gesamtarrangements, weitgehend frei über 'Gut' und 'Böse' zu entscheiden. Wie auch sonst wäre der unglaubliche Zerstörungswahn möglich, mit dem die 'zivilisierte westliche Welt' (allerdings nicht nur sie alleine) diese Welt mit einer Ausbeutungsmentalität bekriegt? Mit einem friedfertigen oder friedlichen Lebensstil hat das wenig zu tun.

 

Da ich mich im familiären Bereich als Person nicht ausreichend zu entwickeln können glaubte - dort in wesentlichen Fragen auch keinen Ansprechpartner hatte - orientierte ich mich früh hin zum Bereich der Anbieterwelt, der Werbung und der unbegrenzten Ansprüche/Wünsche. Damit war ich diesem Bereich schon früh und ziemlich hilflos ausgeliefert - von seinem Gut-Sein kindlich fest überzeugt, obwohl ich das Preisniveau schon im Kindesalter für ausgesprochen überhöht und insofern unangemessen bewertete. Doch  zahlte ich ja Liebhaberpreise für Liebhaberobjekte, was mir damals nicht klar bewusst war. Das galt nicht für den Bereich der alltäglichen Aufreizung durch Lebens- und Genussmittel, in dem ich ebenfalls aktiv war.

 

Es wirkt hier so, als sei ich ein ausgesprochen undankbares Kind gewesen: Ich scheine weniger die Leistungen der Eltern gesehen und dankbar angenommen zu haben als mein persönliches Anspruchsdenken zu verfolgen. Da die Familie meine Wünsche bzw. meinen Willen nicht genügend für mich zu berücksichtigen schien , schien sie meiner nicht würdig zu sein und ich orientierte mich von ihr weg nach außen hin. Allerdings förderte die Familie auch materielle Hobbys, das Sparen und das gezielte Benutzen der Konsumwelt und orientierte mich so auch in diese Richtung hin.

Die Mutter ging weitgehend im Haushalt auf; der Vater war beruflich stark engagiert und wir waren viele Kinder. Für den Einzelnen war somit nicht viel 'übrig' - auch da wir als Kleinfamilie ohne Nähe anderer Verwandter lebten.

 

An dieser Stelle ein erster Schwenk in die Astrologie: Im Sternzeichen Stier Geborene gelten als erdverbunden, sicherheitsorientiert, sinnenfreudig, ausdauernd - ja auch stur. Ihre Wahrnehmung soll eingefärbt sein durch den Wonnemomat Mai, in dem die Natur sich zu einem Schlaraffenland entwickelt, obwohl doch noch vieles zart und gefährdet ist. Verwurzelung und Genuss, aber auch Beharrungsvermögen sollen zentrale Wesenszüge eines in diesem Sternzeichen Geborenen sein.

Findet sich da nicht einiges oben von mir Skizzierte wieder - vor allem die orale Schwerpunktsetzung einerseits, aber auch das In-Besitznehmen von vielen Dingen, das Haben- und Behalten-Wollen?

Was zur Zeit meiner Kindheit einfach als schlechter Charakter gebrandmarkt wurde, war nur die unreife Form einer bestimmten Wahrnehmungsweise - einer Art von emotionaler Brille, die ich mit Eintritt in dieses Dasein aufgesetzt hatte. Das ist nicht als Generalentschuldigung für eigene Lebensversäumnisse und -fehler gemeint; es versucht hier, mich zumindest teilweise als Beeinflussten von kosmischen Einflüssen zu skizzieren - so wie die Sozialisation mit Interaktion in Ursprungsfamilie und gesellschaftlichem Umfeld, einschließlich dem vorherrschenden Zeitgeist mit beeinflusst ist.

Eine einfühlsame soziale Mitwelt hätte mich in meinen persönlichen 'Einseitigkeiten' sicher gut anleiten bzw. ergänzen können; dies gelang wohl eher nicht so sehr. Ich kapselte mich gegenüber Kritik an mir früh ab und ließ mir von anderen nicht gerne 'etwas sagen'. Hier zeigt sich dann eine Schattenseite dieser unreifen Gefühlswelt: Ich gab mich 'stur' und empfand mich als Person abgelehnt. Urteile über mich, die in der Zeit meines Heranwachsens bei Erwachsenen häufig vorkamen, ließ ich kaum gelten.

Vom Haben und Besitzergreifen sollen Stiergeborene früh viel verstehen - weniger dagegen vom Werden und Vergehen. Was Leben und Loslassen bedeuten, muss sich der Stier in seiner zweiten Lebenshälfte erarbeiten, in der für ihn 'der Tod geboren' wird.


Viele Einzelheiten zu meinem Werdegang sind in meinen anderen Beiträgen berichtet. An dieser Stelle will ich kurz zusammenfassen, wie ich mit Eintritt in mein Erwachsenenalter, auch ziemlich einseitig, orientiert war:

Ich strebte nach einfachem, augenblicklichen Lustgewinn - einerseits materiell stark genussorientiert, andererseits auch in der Arbeit und im sozialen Miteinander das bevorzugend, was rasche Erfolgserlebnisse und 'Spaß' (=Lustgewinn) brachte. Meine Ausrichtung war eindeutig hedonistisch; Begriffe wie Pflicht oder Routine mochten allenfalls für andere gelten, nicht aber für mich. Ich erkannte deren echten Wert damals nicht.

Diese karikierende Überzeichnung zeigt deutliche Schattenseiten meiner Entwicklung - war ich doch sehr auf das Schöne, Angenehme, Lustvolle konzentriert und klammerte ich gleichzeitig Leid, Not, unauffälliges Alltägliches aus meinem Dasein gerne aus. Zumindest versuchte ich das; doch zum einen streikte mein Körper frühzeitig immer wieder mit gesundheitlichen Ausfällen, zum anderen kam meine soziale wie auch berufliche Ausbildung kaum voran. Ich musste mir eingestehen, mich grundsätzlich auf einem Irrweg zu befinden.

Das war aber zunächst alles - hatte ich doch keinerlei wirklich konkretes Entwicklungsziel, auf das hin ich ausgerichtet war - vielleicht mit Ausnahme der Erwartung, auch in Zukunft materiell gut gestellt zu sein, damit ich meinen gehobenen materiellen Ansprüchen auch in Zukunft genügen können würde. Meine Abhängigkeit auf dieser 'Schiene' wollte ich damals grundsätzlich nicht aufgeben, was im Klartext auch bedeutete, dass ich zu dieser Zeit in gewisser Weise meine kindliche hohe Erwartungshaltung immer noch nicht aufgeben wollte.

 

Wieder einmal ein 'mieser Charakter'? Diese beliebte Abwertungsformulierung aus der Zeit meines Aufwachsens will ich in diesem Bereich ein letztes Mal verwenden. Mein Vater hätte damals von mir als einem 'Nachzügler' in der Entwicklung gesprochen und lag damit sicher nicht falsch. In vielem Wesentlichen hinkte ich hinterher, obwohl es schulisch relativ glatt für mich verlief.

Nun hatte ich in meinen Eltern kein Gegenüber für persönliche Gespräche; auch ansonsten war ich ausgesprochen gehemmt darin oder scheu, mich anderen zu öffnen und anzuvertrauen. Außerdem hatte meine Verschlossenheit für mich noch den (krankhaften) Vorteil, Ansprüche anderer an mich an mir abperlen lassen zu können, ohne dass mein Gegenüber eine verwertbare Resonanz bekam. So ließ man mich in der Regel 'in Ruhe', wenn man es nicht auch noch mit meiner 'Bockigkeit' zu tun bekommen wollte.

Das wiederum hatte sozial einen hohen Preis: Ich wurde im Gegenzug nicht besonders ernst genommen. Ich blieb darum eine Randfigur und konnte allenfalls eine Narrenrolle bekleiden, wenn ich mich interessant machen wollte. Komik war darum eine meiner Kontaktstrategien. Dass sie nicht in tragfähige Beziehungen führen kann, ist dabei eine automatische Folge, denn Witz und Spaß sind nicht 'belastbar'.

 

Bei Stiergeborenen sollen sich Beziehungen ohnehin langsamer entwickeln als bei anderen; ihnen fallen auch alle Abschiede besonders schwer. Hier mag zumindest eine erste Erklärung auffindbar sein, die meine seelische Grundverfassung in meinem sozialen Umfeld so unglücklich agieren ließ - mit so unbefriedigenden Lebensresultaten, mit denen ich ausgesprochen unglücklich war. 'Mieser Charakter' ist ein statisches, 'endgültiges' Verurteilen, das niemals in eine positive, brauchbarere Entwicklung hineinführen kann. Mit so Unbrauchbarem war eine Besserung unvereinbar; gegen solche Vorverurteilungen habe ich mich innerlich stets zur Wehr gesetzt.

Ich war als junger Erwachsener sozial schwach, lustgebunden, antriebsschwach, ziellos und orientierungslos - weitgehend ein Spielball meiner inneren momentanen Impulse oder aber solcher von außen her.

Kinder mit Stiersonne erwarten einen Vater, dem man körperlich nahe kommen kann, dessen Fell man kraulen kann und der das ebenso macht. Ein verkopfter Vater dagegen, der wie aus Versehen nur noch einen Körper an seinem Kopf hängen hat, ist für ein solches Kind dagegen schwierig. Hier findet es keine emotionale Wärme, die es für seine Verwurzelung im Leben benötigt. Das war hier mein Schicksal, womit keinesfalls gesagt sein soll, dass ich keinen liebevollen, interessierten Vater gehabt hätte. Doch auf der persönlichen Ebene, mit der ich in positive Resonanz hätte gehen können, funktionierte es zwischen ihm und mir nicht: Emotionen, Gefühle, Träume und dergleichen waren für ihn nichts 'Richtiges', was mir aus seiner Sicht auf einem Weg zu einem guten Mann oder einem 'ordentlichen Menschen' brauchbar gewesen wäre. Er konnte und wollte damit nicht umgehen. Mir dagegen waren alle diese Regungen lebendig gegenwärtig und darum auch wichtig. Doch ohne deren Anerkennung durch den Vater, ohne Anleitung und Gegenüber war es für mich kaum möglich, mir diese Bereiche alltagstauglich zu erschließen.

 

Bringe ich die zweite zentrale astrologische Konstellation zu meiner Geburt ins Spiel: Mond stand dabei in Waage. Waage-Mond-Kinder sind kleine Blumenkinder mit der Sehnsucht, dass sie in eine schöne Welt hineingeboren werden. Äußere und innere Schönheit sind zentrale Erwartungen an die Mutter als erste Umwelt. Diese Kinder haben Anmut und Charme; sie haben ein feines Gespür für Harmonie und Disharmonie in ihrer Umgebung. Trennung und Scheidung passt nicht in die Waage-Welt.

Problematik für einen Menschen mit Waage-Mond ist oft eine übertriebene, vorsorgliche Anpassungsbereitschaft bzw. Kompromissbereitschaft. Sie neigen dazu, mehr das Gemeinsame als das Trennende zu sehen, ebenso eher das Schöne als das Hässliche. Sie tragen so allerdings eine versöhnliche, reinigende Energie in ihre Mitwelt. Von anderen Menschen erwarten solche Menschen zumindest eine gewisse Leichtigkeit in Bezug auf das Leben. Zu ihnen passt es, mit vertrauten Menschen in einer schönen Umgebung wie auf einer Terrasse in der Toskana bei einem Glas Rotwein gemeinsam den Sonnenuntergang anzusehen.

Auch hier finde ich mich leicht wieder - sah ich es doch als Unmöglichkeit an, wenn meine Eltern, besonders die Mutter auf mich böse waren - glaubte ich doch fest daran, stets nur Gutes zu wollen. Verstärkt wurde diese Illusion noch durch die Behauptung von ihr, stets nur das Beste für mich (uns Kinder) zu wollen. So entzog sie sich jeder kritischen Hinterfragung; ich hielt es im Gegenzug ebenso mit mir selbst und sah mich so ebenfalls unangemessen positiv. Eine solche Illusion und Grundhaltung ist sozial ausgesprochen unrealistisch, ja untragbar.

 

Meine bisher aufgeführten kosmischen Konstellationen begründen aus Sicht der Astrologie eine gewisse Langsamkeit, Bodenständigkeit, Beständigkeit, eine eher konservative Haltung, einen Hang zur Harmonie und zur Schönfärberei, ein Verlangen nach körperlicher Nähe sowie einen Hang zur dionysischer Lebensfreude in einer friedlichen, freundschaftlichen Mitwelt.

Da hat es offensichtlich frühe Brüche in meinem Leben gegeben, denn diese Neigungen habe ich meiner Mitwelt eher abgetrotzt und in einer sehr eigenen Welt für mich verwirklicht - mit einem offensichtlichen Mangel an Gegenseitigkeit und Miteinander.

Astrologie war in den Augen beider Eltern reine Spinnerei: Meinem berechnenden, kaufmännischem Vater fehlte die unmittelbare Anwendbarkeit und Nachvollziehbarkeit im Alltagsleben; meine stark katholisch ausgerichtete Mutter wollte neben ihrem Gott und ihrem persönlichen Gewissen keine weiteren wesentlichen Mächte im All gelten lassen. So möchte ich versuchen, beider schroffe Ablehnung (die bei mir mehr als neutrale Ignoranz bis in meine heutigen Tagen fortlebte), sachlich zu umreißen, ohne dies näher ausführen zu wollen. Ich selbst bin per Zufall durch ein Interesse meiner ältesten Tochter (im September 2015) an diesem Themenkomplex an Werke geraten, die einen psychologischen und archetypischen Zusammenhang zur Astrologie herstellen. Es geht dabei um lebenspraktische Bezüge wie das Erkennen von Lebensaufgaben und deren individuelle, selbstverantwortliche Bewältigung im Alltag.

(Zur Ergänzung: Die nicht reim naturwissenschaftlich beweisbare Welt in Form von Tiefenpsychologie hatte erstmals in meinem frühen Lehrerstudium Interesse bei mir gefunden. Vor allem die Archetypenlehre von C. G. Jung versuchte ich auf literarische Werke anzuwenden - nicht ohne Erfolg.)

 

 

Venus stand zu meiner Geburt im Sternzeichen Krebs. Venus steht in der Astrologie für das eigene Frauenbild - für den Typ Frau, der mich anzieht. Das sind hier Frauen, die mich in ihre innere Welt mitnehmen, die die Sehnsuchtsseite meines Wesens anregen. Auch der kindliche Lolita-Typus kann hier passen. da Krebs immer zugleich Mutter- und Kind-Thema verkörpert, kommen hier auch betont mütterliche Frauen in Frage. Zärtlichkeit kann wichtiger sein als Sex. Wärme, Trost und Verständnis zu spenden und zu empfangen, sind besonders wichtig. So entsteht auch die Schattenseite dieser Konstellation in einer Art von Nest-Beziehung, in der man sich von der vermeintlich feindlichen Außenwelt abschottet.

Ich beginne hier mit der Abschottung als negativem Bild, denn sie prägte viel meine Beziehungsführung. Ich sonderte mich gerne ab und war mit geliebten Menschen stets lieber alleine als in Gesellschaft. Ich wollte sie für mich haben und sie nicht mit anderen teilen müssen. Das galt auch für die ersten Jahre meiner Lebenspartnerschaft. Einfach nur mit einem geliebten Menschen zusammen sein und es ging mir gut!

Wegen meiner eigenen Entwicklungsverzögerung ist es wohl kein Zufall, dass ich mir keine Lolita-Frau für meine Lebenspartnerschaft gesucht habe, obwohl sie mich als Frau sehr angezogen hätte. Doch fehlte es mir an so vielem, dass ich viel mehr eine Frau benötigte, die bereit und fähig war, für mich auch noch in hohem Maße Mutteraufgaben zu übernehmen. Die mangelhafte Selbstorganisation, die Unfähigkeit zur Beziehungspflege und das Fehlen von ausreichenden Wertmaßstäben wie auch Zielen machten mich angewiesen auf eine starke Frau, die diese Herausforderung auch annahm.

Zärtlichkeit, Trost und Verständnis waren nicht so wichtig wie Forderung und Förderung. Immerhin strebte ich in meiner Psychotherapie im Alter von 24 Jahren vorrangig an, ein ganz gewöhnlicher, unauffälliger Mensch zu werden - absolut durchschnittlich und bodenständig, wie es für mein Sonnen-Sternbild Stier typisch sein soll.

Problematisch bei diesem Konstrukt war natürlich, dass die Partner-Beziehung in vielerlei Hinsicht nicht auf Augenhöhe geführt werden konnte, denn ich benötigte ja immer noch 'Versorgung' auf wesentlichen Gebieten der Lebensführung. Erst als mich meine schweren Unfallverletzungen im Alter von 35 Jahren in ein hohes Maß an Selbstverantwortung zwangen, musste die enge, symbiotische Verschmelzung in einer erneuten Mutter-Sohn-Beziehung aufgelockert werden. Heute bestehe ich ganz selbstverständlich auf eigener Autonomie in der Lebenspartnerschaft und kann diese selbstverständlich auch meiner Gattin gewähren. Dabei genieße ich es aber auch, einfach mal ein anschiegsamer Kuschelbär zu sein.

 

Mars stand zu meiner Geburt im Sternzeichen Stier. In der Astrologie steht er für den Kämpfer im Menschen. Als Stier-Kämpfer wird ihm besonders die Defensive zugewiesen. Er überwindet nicht als Erstes, sondern er hält aus; er ist standhaft. Er behält die Ruhe und ist ausdauernd.

Als Männerbild entspricht dem Stier-Mars der dionysische Mann wie in der Schluss-Szene jedes Asterix-Abenteuers mit rauschender Festnacht. Sein Sex ist sinnlich und körpernah.

Es folgen die dunklen Seiten: Auch Trotz kann eine äußerst wirkungsvolle Waffe sein, ebenso eine demonstrative Langsamkeit. Es gibt dafür auch den Ausdruck der 'militanten Trägheit' (Oskar Adler). Außerdem neigt Stier-Mars zum Jähzorn - zum Aufstauen negativer Spannungen über ein sinnvolles Maß hinaus, was sich dann in extremen Entladungen nach innen und nach außen hin zeigen kann. Das trägt dann mitunter Züge einer lebenden Zeitbombe.

Hier bin ich leicht wieder zu erkennen. Ich steck(t)e eher ein als auszuteilen. Doch kann aufgestauter Ärger unkalkulierbar und zeitlich versetzt zu Gegenreaktionen führen, wobei ich lange Zeit auch andere stellvertretend für mich als Aggressor auftreten ließ, ohne ihnen entgegenzutreten, wenn sie das Subjekt meines Zornes in Wort oder Tat peinigten.

Wenn ich meinen Willen angegriffen sehe, trete ich dem entschlossen, beharrlich und ausdauernd mit allen oben aufgeführten Strategien der Defensive entgegen. Dabei muss es keinesfalls laut zugehen; ich wirke vielleicht verschlossen, unwillig, träge, unkooperativ. Offene Aggression bzw. Herabwürdigung ließ ich früher scheinbar an mir abperlen.

Ein frühes Schlüsselerlebnis brachte mir eine andere Art des erfolgreichen Kämpfens nahe: Am Nachmittag begegneten mir auf dem Gehweg einer breiten Allee fünf gleichaltrige Jungen, die als 'Schläger' in der Umgebung verschrien waren. Sie provozierten mich, um einen Grund zu finden, mich verprügeln zu können. Ich sah klar, dass ich hier körperlich keinerlei Chance in einem offenen Konflikt haben würde. "Ich weiß, was ihr mit mir vorhabt", sagte ich ihnen, "aber den Gefallen, euch einen Grund zum Anfangen zu geben, werde ich euch nicht tun." Es folgte ein kurzes, halbherziges Herumschubsen und Puffen. Schließlich stoppte der Anführer die Aktion: "Mit dem macht es doch keinen Spaß" und ich kam ohne jede Blessur aus dieser Begegnung heraus. Damit noch nicht genug: Wenige Tage danach kam diese Gang schon wieder an gleicher Stelle von weitem auf mich zu. Doch bevor wir uns hätten wirklich nahe kommen können, überquerte die Truppe rasch die Straße und passierte mich auf der anderen Gehwegseite und tat so, als hätte man mich nicht gesehen. Dass ich mit meiner ersten Begegnung tatsächlich einen so nachhaltigen Erfolg gehabt hatte, wurde mir erst dabei bewusst: Die Gruppe hatte sich durch mich blamiert gesehen und wollte das nicht noch einmal erleben.

Den Stier-Lustmenschen habe ich bereits ausführlich geschildert; meine Ausrichtung dorthin macht es leichter nachvollziehbar, warum ich gerade früh in dieser Richtung offen und aktiv war - egal ob sexuell neugierig, nach Aufreizendem suchend oder so Ersatz für mangelnde Forderung sowie Erfolgserlebnisse anstrebend.

 

Stier als Erd-Sternbild mit seiner festen Verwurzelung im erdnahen, naturverbundenen Leben bringt für die unter dieser Konstellation Geborenen die Lebensaufgabe mit sich, Mensch und Natur miteinander zu versöhnen. Das Natürliche, Körperliche wird in unserer westlichen Kultur eher geringer geschätzt als das Geistige, weil es sterblich ist. Doch ohne Körper sind wir nicht lebensfähig und insofern nicht 'wirklich' da. Insofern ist die westliche Einschätzung in diesem Falle absolut unrealistisch und dysfunktional.

Wer meine Artikel kennt, der weiß, dass ich diese Diskrepanz immer wieder thematisiert habe - noch ohne jeden persönlichen Bezug zur Astrologie.

 

 

Ich habe hier nicht versucht, ein erschöpfendes, umfassendes Charakterbild zu zeichnen, sondern wollte versuchen zu zeigen, inwiefern mir möglicherweise 'Mitgebrachtes' in dieses Erdenleben als unveränderliche Größen aufgegeben ist, dem ich allenfalls etwas hinzufügen kann, aber nichts zum Verschwinden-Bringen. Das ist einem Baum vergleichbar, der in seinem Inneren stets seine Urstrukturen in Form seiner Jahresringe behält.

Gleichzeitig habe ich versucht, die zu meiner Kinderzeit beliebte charakterliche Vorverurteilung als unpassend aufzuzeigen. Die astrologischen Aussagen zu meiner kosmischen Geburtskonstellation waren dafür ausgesprochen brauchbar und insofern nicht praxisfern.

Die psychologische Astrologie - hier noch ohne Märchen (tradierte Volksweisheit) und Archetypen (C.G. Jung) in erster Anwendung hat sich hier zumindest als brauchbar erwiesen, eigene 'Einseitigkeiten' als erste Mitgift in das eigene Leben aufzufassen und damit einem positiven Grundverständnis zuzuführen. Auf diesem aufbauend ergeben sich dann die Lebensaufgaben, die hier als 'typisch' anzusehen sind.

Es wird also weitere Versuche geben, andere Beiträge auf diese Weise einer fruchtbaren, praxisnahen Sichtweise zugänglich zu machen.

 

 

Mein astrologisch illustrierter Lebenslauf ist bis zu diesem Punkt dort angelangt, wo allgemein behauptet wird, der Charakter sei jetzt voll ausgebildet - gemeint ist ein Alter um die 25 Jahre. Die Zeit des Heranwachsens - nicht nur körperlich, sondern auch mit der Fähigkeit zu wesentlichen persönlichen Veränderungen - sollte zumindest nach damals gängiger Volksmeinung damit ebenfalls abgeschlossen sein: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!"

Nicht mit mir! So wollte ich nicht bleiben, wenn auch meine Zukunftsaussichten zu dieser Zeit noch äußerst vage waren. Eine Fortsetzung war eindeutig angesagt und auch hier steht somit ein weiteres Kapitel in Aussicht.

Wie kommt dieser Stier ins Berufsleben? Wie schlägt er sich als Ehemann und Familienvater? Werden ihn seine alten Schwächen immer wieder einholen? Wie geht er mit Schicksalsschlägen um? Gibt es im weiteren Leben ebenfalls Strategien und Verläufe, für die auch eine kosmische Beeinflussung zu meiner Geburt eine Rolle spielt? Lebensläufe verlaufen auch unter irdischen, sozialen Konstellationen; diese werden besonders anschaulich in Märchen bebildert. Erwachsenwerden in gelingender und misslingender Form sind dort Gegenstand; allgemeine Lebensaufgaben werden dort thematisiert. Dabei geht es ebenfalls um Persönlichkeitsbildung, um Lebensstrategien und Lebensresultate.

Es wird im Folgenden darum gehen, Astrologisches, Psychologisches und alte Volksweisheit lebenspraktisch zusammenzuführen. Überlieferte Märchen, Fabeln, aber auch religiöse Überlieferungen - sie alle bilden eine Art von menschlichem Entwicklungs-Langzeitgedächtnis, das man in Bezug auf das eigene Leben befragen kann. Das gilt gleichermaßen in Bezug auf die überlieferte Geschichte sowie archäologische Funde und deren Interpretation. Es wird also noch vielschichtiger und bunter zugehen.

 

 

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